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Basler Steinengraben Abschiedsparty mit gemischten Gefühlen

  • Die Häuser 30 bis 34 am Steinengraben in Basel müssen bis Ende Januar geräumt sein. Das Bundesgericht hatte im September den Entscheid des Basler Appellationsgericht gestützt, das den Abriss gut hiess.
  • Die Bewohner hatten Beschwerde gegen das Neubauprojekt der Helvetia Versicherung eingereicht. Dieses sei nicht gesetzeskonform, da es nicht mindestens gleich viel Wohnraum anbiete, wie die heutigen Häuser.
  • In den letzten Tagen bis zum definitiven Auszug laden die Bewohnerinnen und Bewohner zum grossen Abschiedsfest mit kulturellen Veranstaltungen.

Es gehe darum, die Häuser noch einmal allen offen zu machen, bevor sie abgerissen werden, sagt ein Bewohner, sie gewissermassen noch einmal zu zelebrieren. Allerdings sei es ein Wechselbad der Gefühle, sagt ein anderer. Da freue man sich gerade an der tollen Stimmung des Augenblicks, und dann komme der Hammer, der einem wieder bewusst mache, dass alles zu Ende sei.

Beim Einzug habe man ihr gesagt, sie könne nur 3 Monate bleiben. Da sich der Rechtsstreit jedoch so lange hinzog und das Ende immer wieder hinausgezögert werden konnte, sind daraus Jahre geworden. Natürlich hätte sie gerne etwas mehr Sicherheit gehabt, sagt die junge Frau, aber gelohnt habe es sich trotzdem. In diesem Punkt sind sich alle Bewohnerinnen und Bewohner einig, und in der Gewissheit, wenigstens vorübergehend eine wenigstens teilweise ihre Vision des Zusammenlebens gelebt zu haben. «Unsere Idee war immer die eines Mehrgenerationenlebens», doch diese Gemeinschaft verteile sich jetzt in alle Himmelsrichtungen.

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