Über Jahre hinweg haben Bauunternehmen in Graubünden Beschaffungen im Hoch- und Tiefbau abgesprochen und dadurch höhere Preise erzielt. Die Eidgenössische Wettbewerbskommission WEKO büsste deshalb verschiedene Firmen. Betroffen waren auch Ausschreibungen von Kanton, Gemeinden und Privaten.
Schadenersatz für überhöhte Preise
Im letzten Sommer gelang es dem Kanton, dass neun Strassenbaufirmen im Rahmen eines Vergleichs sechs Millionen Franken Schadenersatz für die überhöhten Preise zahlten.
Nun kommt es zu einem zweiten Deal. Fünf Engadiner Baufirmen zahlen dem Kanton Graubünden und den betroffenen Gemeinden eineinhalb bis zwei Millionen Franken Schadenersatz.
Einen Gesamtschaden respektive eine Zahl kann der Kanton nicht benennen.
Im Gegenzug hebt der Kanton die Vergabesperre auf und die Unternehmen können wieder öffentliche Aufträge entgegennehmen.
Wie hoch der Gesamtschaden seitens Kanton und Gemeinden ist, der durch die Absprachen entstand, kann Regierungsrat Mario Cavigelli nicht sagen: «Einen Gesamtschaden respektive eine Zahl kann der Kanton nicht benennen.» Trotzdem seien die Vergleiche ein guter Deal.
Jahrelange Verfahren verhindert
Mit den Vergleichen hätten jahrelange und aufwändige Verfahren verhindert werden können. Der Kanton und die Gemeinden konnten unter dem Strich mit allen Vergleichen acht Millionen Franken zurückholen. Davon gehen zwei Millionen an die Gemeinden.
Mit zwei Strassenbauunternehmen, welche gemäss WEKO ebenfalls dem Baukartell angehörten, konnte bisher keine Einigung erzielt werden. Der Kanton habe deshalb gegenüber den beiden Unternehmen rechtliche Schritte eingeleitet.