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Bergsturzgebiet Armee verlängert Katastrophenhilfe-Einsatz in Blatten

  • Im Walliser Lötschental schreiten die Räumungsarbeiten der Armee beim aufgestauten See der Lonza voran.
  • Laut dem Einsatzleiter beginnt ab Freitag ein neuer Modus. Somit ist ein langfristiger Einsatz der Armee möglich.
  • Die Verantwortlichen informierten vor den Medien über den Zwischenstand und zeigten sich zuversichtlich.

Die im Einsatz stehenden Armeeangehörigen werden ab Freitag in einem «neuen Modus» operieren, sagte Divisionär Raynald Droz vor Journalisten in Wiler. Mit der Änderung werde die Armee direkt in Kontakt mit der Gemeinde stehen. Dies sei die einzige Neuerung. Die Arbeit gehe dann einfacher und direkter und so könne auch die erbrachte Leistung angepasst werden für die nächsten Wochen und Monate.

Polizei meldet Fund von menschlichen Überresten

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Seit dem 28. Mai 2025 liefen unter der Leitung der Kantonspolizei Wallis koordinierte Suchaktionen nach einem vermissten Mann im Gebiet Tennmatten in Blatten. Die Walliser Kantonspolizei hat am Dienstag in dem Gebiet menschliche Überreste gefunden und geborgen. Dies teilte die Polizei in einer Medienmitteilung mit. Die formelle Identifikation sei eingeleitet worden. Eine ergänzende Medienmitteilung werde zu gegebener Zeit erfolgen, sobald die Identität bestätigt ist und weitere Informationen zur Suchaktion kommuniziert werden können, heisst es weiter.

Soldaten sammeln Trümmer ein

Gegenüber SRF erklärte Droz die Räumungsarbeiten: Rund 20 Armeeangehörige würden mit Booten auf dem See die Trümmer zusammentragen. Ein Bagger hebe sie dann aus dem Wasser. «In Phase zwei wird der am Seeufer gelagerte Müll durch das Militär nach Material und Grösse sortiert», so der Divisionär. «In Phase drei, für die der Kanton Wallis und die Gemeinde zuständig sind, werden die Abfälle nach einer noch festzulegenden Lösung vernichtet.»

Laut Droz stellen die Felsabbrüche am Kleinen Nesthorn oberhalb von Blatten weiterhin eine Gefahr dar. Ausserdem sei der Schuttkegel aus Eis und Fels instabil. Man habe ein Evakuierungskonzept ausgearbeitet, um im Notfall schnell reagieren zu können.

Der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald, ist erfreut über den Armee-Einsatz. «Es ist eine anspruchsvolle und sehr herausfordernde Arbeit. Wir sind sehr glücklich darüber, dass die Armee uns hier hilft, in Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz und zivilen Firmen.» Dies helfe, die schwierige Lage rasch zu bewältigen.

Arth und Lauerz SZ sammeln 250'000 Franken

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Die Spendenaktion der Gemeinden Arth und Lauerz SZ für die vom Bergsturz schwer getroffene Gemeinde Blatten mobilisierte 810 Personen. Sie spendeten insgesamt über 249'000 Franken, wie die Gemeinden bekannt gaben.

Die beiden Gemeinden rundeten den Betrag laut Mitteilung auf 300'000 Franken auf. Die Spenden sollen ohne Abzüge direkt an die Bürgergemeinde Blatten gehen und den Betroffenen sowie dem Wiederaufbau zugutekommen.

Die Aktion stehe im Zeichen gelebter Solidarität, hiess es. Arth und Lauerz wurden 1806 vom Bergsturz von Goldau schwer getroffen. 457 Menschen verloren damals ihr Leben. Goldau und Teile von Lauerz wurden vollständig zerstört, als 40 Millionen Kubikmeter Gestein vom Rossberg in die Tiefe stürzte.

SRF 4 News, 24.6.2025, 16 Uhr ; 

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