- Nach dem Bergsturz in Blatten ist die Armee mit Booten und einer Schwimmplattform auf dem «Blatten-See» im Einsatz.
- Ziel ist, Schwemmholz und Trümmer zu bergen. Dies um zu verhindern, dass der Ablauf des Sees verstopft.
- Auch persönliche Gegenstände der Blattnerinnen und Blattern könnten geborgen werden.
Rund 20 Armeeangehörige sind daran, mit Pontonierbooten, Seilwinden und einer schwimmenden Plattform Trümmer aus dem neu gebildeten See in Blatten zu bergen. Erneute Überflutungen sollen so vermieden werden.
Für Divisionär Raynald Droz ist es ein besonders emotionaler Einsatz, wie er im SRF-Interview sagt: «Das ist ein Mix von Holz, Fenstern, Möbeln – und auch emotional sehr belastend. Wenn wir persönliche Sachen finden, sammeln wir die und geben sie an die Gemeinde zurück, damit sie zu ihren Besitzern gelangen.»
Für Droz ist die Solidarität wichtig: «Kameraden sowie der Gemeindepräsident, der Berufsmilitär ist – alle sind Teile unserer grossen Familie, der Familie Schweiz.»
Viel technisches Geschick nötig
Der Einsatz erfordert technisches Geschick und Sensibilität: «Wir arbeiten mit einer schwimmenden Plattform und einer Maschine, die das Holz aus dem Wasser nimmt.»
Pontonierboote wurden per Superpuma-Helikopter eingeflogen. Unterstützt wird das Team von Zivilschutz und Gemeinde. Sicherheit habe höchste Priorität: «Es gibt ein System, das sicherstellt, dass wir in der sicheren Zone bleiben, falls Steine oder anderes Material vom Berg herunterkommt», erklärt Droz.
Der Armeeeinsatz ist vorerst bis zum 26. Juni befristet.
So sieht Blatten zehn Tage nach dem Bergsturz aus
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Bild 1 von 11. Aktuelle Bilder zeigen, wie es im Lötschental derzeit aussieht. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 2 von 11. Das Dorf Blatten ist fast komplett zerstört. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 3 von 11. Am 28. Mai stürzten enorme Geröllmassen vom Kleinen Nesthorn und dem Birchgletscher ins Tal. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 4 von 11. Sie begruben den Grossteil des Dorfes Blatten und des Weilers Ried unter sich. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 5 von 11. Die wenigen Häuser, die nicht unter dem Schuttkegel liegen, wurden von der Lonza überschwemmt. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 6 von 11. Die Bilder sind eindrücklich – für die Einwohnenden sind die Folgen allerdings drastisch. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 7 von 11. Die meisten der 300 Einwohnerinnen und Einwohner haben ihr Hab und Gut verloren. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 8 von 11. Blatten wird für Jahre nicht bewohnbar sein. Doch das Dorf soll wieder aufgebaut werden. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 9 von 11. In Blatten und Ried werden Schäden in Höhe von mehreren hundert Millionen Franken erwartet, wie der Schweizerische Versicherungsverband SVV schätzt. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 10 von 11. Dort, wo wenige Häuser von Blatten vom Felssturz verschont geblieben sind, hat der Fluss Lonza einen See gebildet. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.
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Bild 11 von 11. Die Lonza bahnt sich weiterhin ihren Weg durch den Schuttkegel. Noch immer dürfen die Einsatzkräfte diesen nicht betreten, es ist zu gefährlich. Bildquelle: KEYSTONE/Michael Buholzer.