Matthias Brefin (72), hat mit seiner Familie vor gut 20 Jahren das Geburts- und Wohnhaus seines Ururgrossvaters Albert Anker (1831-1910) in Ins einer Stiftung vermacht. Teile davon sind sporadisch der Öffentlichkeit zugänglich, wobei vor allem das Atelier im Dachstock Besucherinnen und Besucher anzieht und beeindruckt.
Ankers Haus in Ins
Das Atelier – wie das gesamte 200-jährige Bauernhaus – ist in seiner ursprünglichen Form erhalten. Um das Anker-Haus besser nutzbar zu machen, soll es teilweise erneuert werden. Und im Garten soll ein Schaulager entstehen, in dem Bilder und Objekte Ankers gelagert und besichtigt werden können.
Bern ist übersättigt mit Museen – und alle machen Defizit.
Matthias Brefin legt im Sonntagsgespräch mit dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF Wert darauf, dass es sich dabei nicht um ein Museum handle, weil der Kanton Bern schon zu viele Museen habe. Und weil es die Möglichkeiten der Stiftung übersteigen würde.
Ich fühle mich Anker durch meine eigenen Schicksalsschläge verbunden.
Der Ururenkel Ankers war schon in seiner Kindheit häufig im Anker-Haus in Ins in den Ferien. Als Nachfahre von Ankers ältester Tochter Louise, die nach Basel heiratete, ist auch er im Baselbiet aufgewachsen und wohnhaft. In den vergangenen Jahren lebte er eine Zeit lang ständig in Ins, wo er einen Schicksalsschlag verarbeitete. Seine Frau und seine Tochter waren im Dezember 2004 im Tsunami umgekommen.
Blocher ist emotional sehr berührt davon, was Anker darstellt.
Im Gespräch wehrt sich der Nachfahre gegen das Renommée Ankers als Maler einer heilen Welt: Selbstbildnisse und Bilder zeigten ihn als sehr ernsthaften Zeitgenossen, der seine Umwelt ungeschminkt dargestellt habe.
Wenig Freude hat er, «wenn Christoph Blocher den Maler für seine SVP-Parolen in Anspruch nimmt». Und er erzählt von persönlichen Begegnungen mit dem Unternehmer, die zeigten, dass dieser sehr interessiert sei an den Bildern, sehr informiert auch und emotional berührt.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)