Esther Waeber-Kalbermatten hatte bereits im April angekündigt, erneut kandidieren zu wollen. Am Mittwoch hat sie nun klar gemacht: Sie will weiterhin Staatsrätin bleiben. «Ich will auch auf einer offenen Liste Kandidatin sein», sagte die SP-Staatsrätin am Mittwoch.
Ich muss ja nicht überall mit Stéphane Rossini gemeinsam auftreten.
Es brauche weiterhin eine Frau in der Regierung, gab sie sich kämpferisch. Zudem sei eine Doppelkandidatur Waeber/Rossini besser für den Zusammenhalt der Walliser Sozialdemokraten, glaubt Waeber, die nach wie vor wenig Sympathie hegt für ihren parteiinternen Konkurrenten.
Rossinis Ambitionen
Was bisher geschah
Der ehemalige Nationalratspräsident Rossini hatte nach dem Abschied aus Bundesbern vor einem Jahr seine Ambitionen für die Kantonsregierung nie verborgen. Diesen stellte sich die bisherige Oberwalliser SP-Staatsrätin Waeber-Kalbermatten in den Weg. Sie kündigte Anfang Mai an, für eine dritte Amtszeit kandidieren zu wollen.
Das wiederum verärgerte die SP des «Valais romand», die von einem Putsch sprach. Das Zerwürfnis förderte ein Grundproblem der SP Wallis zu Tage. Seit dem Einzug in die Walliser Kantonsregierung 1997 vertraten stets Oberwalliser die SP. Die frühere Apothekerin war bei ihrer Wahl 2009 zudem die erste Frau in der Walliser Kantonsregierung.
Esther Waeber-Kalbermatten hatte sich in mehreren Interviews gegen ein Zweier-Ticket ausgesprochen, weil sich die Stimmen verteilen und damit den Sitz der Walliser SP in der Regierung gefährden könnten. Ihre Kandidatur wurde von der Oberwalliser SP bereits abgesegnet.