«Aus taktischen Gründen» erlasse man derzeit kein generelles Feuerverbot, sagt der Bieler Regierungsstatthalter Philippe Chételat. Wenn man zu früh damit beginne, lasse irgendwann die Disziplin nach. «Wenn die Leute wochenlang nicht grillieren dürfen, sagen sie sich ‹Jetzt mache ich es trotzdem.›»
Derzeit setze man auf die Sensibilisierung und die Eigenverantwortung der Menschen. Die Bevölkerung ist gebeten, Grillfeuer nur in fest eingerichteten Feuerstellen und mit grösster Vorsicht zu entfachen. Bei starkem Wind soll man ganz darauf verzichten. Es werden Warntafeln aufgestellt und die Forstdienste sind an den Feuerstellen vermehrt präsent. Als «ultima ratio» könnte aber auch im Kanton Bern ein generelles Feuerverbot ausgesprochen werden.
Das Wallis geht weiter
Im Wallis und in andern Kantonen ist das Feuer machen im Wald seit einer Woche ganz verboten. Warum nicht auch im Kanton Bern oder mindestens in den Teilen, in denen die Waldbrandgefahr unterdessen auf der höchsten Stufe ist? «Auch wenn man ein Verbot erlässt, liegt es am Ende beim Einzelnen, ob er sich daran hält oder nicht», sagt dazu der Bieler Regierungsstatthalter.
Fünf Gemeinden am oberen Brienzersee im Berner Oberland reagieren «auf die grosse Gefahr» in ihrem Gebiet: Brienz, Brienzwiler, Hofstetten, Oberried und Schwanden haben ein Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe erlassen.
Feuerfreier 1. August?
«Mit Blick auf die 1.-August-Feuerwerke müssen wir allenfalls noch einmal über die Bücher», sagt Regierungsstatthalter Philippe Chételat. Am 27. Juli sei momentan der Stichtag, an dem entschieden werde. Damit Feuer und Feuerwerke am 1. August möglich sind, sollte es bis dahin noch zünftig regnen.