Die Stimme des Berner Juras soll künftig besser gehört werden: Die Berner Regierung zielt zur Stärkung der französischsprachigen Bevölkerung auf eine stärkere politische Mitwirkung des Bernjurassischen Rats (BJR) oder des Rats für französischsprachige Angelegenheiten im zweisprachigen Biel.
Deren Handlungsspielraum wird ausgebaut. Konnte der BJR bisher nur Subventionen bis zu 20'000 Franken sprechen, werden es neu 200'000 Franken sein. Beim Bernjurassischen Rat ist zudem die Schaffung einer Kulturbeauftragten-Stelle geplant. Er begrüsse den Entscheid, sagte Erziehungsdirektor Bernhard Pulver am Freitag vor den Medien.
Die Zweisprachigkeit fördern
Auch die Zweisprachigkeit soll im Kanton gefördert werden. So sollen in der Verwaltung französischsprachige Anlaufstellen geschaffen werden. Oder eine ständige Kommission für Zweisprachigkeit könnte Berns Brückenfunktion zwischen den Sprachgemeinschaften stärken und den Zusammenhalt innerhalb des Kantons verbessern.
Was die Berner Regierung am Freitag in Courtelary vor den Medien präsentierte, war ein ganzer Strauss an eher institutionell ausgerichteten Massnahmen, die wohl wenig direkte, spürbare Auswirkungen auf die Bevölkerung haben werden.
«Die Ziele der bernischen Regierung sind sehr lobenswert», sagt Politologe Sean Mueller im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis», «es stellt sich aber die Frage, was die sehr technischen Papiere schliesslich bewirken.» Jedoch sei bereits jede Auseinandersetzung mit dem Thema, ein Schritt nach vorne. «Der Berner Jura hat eine eigene Identität und der Kanton Bern gibt ihm die Gelegenheit, diese Identität auch auszuleben.»
Im Herbst 2013 entschied sich der Berner Jura für den Verbleib beim Kanton Bern. Nun können noch einzelne Gemeinden über einen Wechsel zum Kanton Jura abstimmen. Eine solche Abstimmung wird aller Voraussicht nach 2017 in Moutier durchgeführt.