Auf das Nein zur Initiative «Mühleberg vom Netz» reagiert Urs Gasche erleichtert. Der Verwaltungsratspräsident der BKW sagt, er habe auf diesen Entscheid gehofft. Schliesslich sei die Ausgangslage nicht mehr die gleiche gewesen wie damals, als die Initiative eingereicht wurde: «Wir haben entschieden zwischen einer überstürzten, sofortigen Abschaltung oder einer geführten, baldigen Abschaltung.»
Im Vorfeld der Abstimmung sind Zweifel geäussert worden, die BKW könnte auf ihren Entscheid zurückkommen, das Kernkraftwerk Mühleberg im Jahr 2019 abzustellen. Er wisse nicht, woher dieses Misstrauen gekommen sei, sagt Urs Gasche. «Wir haben diesen Zeitpunkt beschlossen und sind bereits an der Umsetzung.» Fakten würden dafür sprechen, dass das so umgesetzt werden müsse. «Wir arbeiten auf dieses Ziel hin und werden es auch erreichen.»
Auch BKW-Chefin Suzanne Thoma reagiert erleichtert: Sie sei insbesondere froh zu sehen, dass das Resultat nicht knapp, sondern deutlich sei. «Ich verstehe das Resultat als Zeichen des Vertrauens in die BKW», sagt Suzanne Thoma gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.
Für die Berner Regierungsrätin und Energiedirektorin Barbara Egger heisst das Abstimmungsresultat: «Das Stimmvolk will, dass das AKW Mühleberg geordnet vom Netz geht.» Nun gelte der von der BKW vorgesehene Abschalttermin. Für die Regierung sei klar: «2019 ist Schluss.»
Barbara Egger ist überzeugt, dass das Resultat anders herausgekommen wäre, wenn die BKW nicht vorher den Abschalttermin 2019 bekanntgegeben hätte.
Initianten sind enttäuscht
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Franziska Herren vom Initiativ-Komitee vermutet, die Stimmbevölkerung sei «nicht so gut informiert gewesen.» Zum Beispiel sei gesagt worden, man könne das AKW nicht sofort abschalten. Das findet Herren bedenklich: «Die BKW muss jederzeit das machen können, was wir verlangen.» Die Gegenkampagne zur Initiative «Mühleberg vom Netz» habe wohl mehr Geld und vielleicht auch mehr Know-how gehabt.