Das ausgehende 18. Jahrhundert stellte die Schweiz vor eine Zerreissprobe. Der Geist der Aufklärung wehte durch Europa und der Ruf nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit führte in der Schweiz zu landesweiten Macht- und Freiheitskämpfen.
Mit ihrem Einmarsch setzten die französischen Truppen 1798 dem Ganzen ein Ende und lösten mit der Gründung der Helvetischen Republik die alte Eidgenossenschaft ab. Doch wurde fortan alles besser? Dies ist die Geschichte, die die Eigenproduktion «Helvetische Revolution – Eine Idee von Freiheit» erzählt.
Kaum jemand bringt Pestalozzi mit dieser Zeit in Verbindung.
«Wir wollten etwas auf die Bühne bringen, das einem breiten Publikum vielleicht nicht so bekannt war», sagt Markus Ith von der Produktionsfirma «Murten Productions». «Pestalozzi zum Beispiel; viele wissen, wer er ist, aber kaum jemand bringt ihn mit dieser Zeit in Verbindung.»
Ohne eine Vereinfachung des Stoffes gehe es aber nicht: «Man muss reduzieren, ohne etwas ganz Wichtiges wegzulassen oder den Fluss der Geschichte zu brechen.»
Das Stück soll trotz aller kriegerischen Auseinandersetzungen aber auch unterhaltend sein, so Regisseur Mirco Vogelsang: «Geschichte lernt sich am besten, wenn man darüber lachen kann, wenn man mitfiebern kann, wenn man Gänsehaut bekommt.»
Geschichte lernt sich am besten, wenn man darüber lachen kann, wenn man Gänsehaut bekommt.
Der Vorgänger: «1476»
Dieses Wagnis, eine ganze Epoche in unterhaltsamer Form einem Laienpublikum näher zu bringen, scheint gelungen: «Es war sehr schön, abwechslungsreich, ein fantastisches Bühnenbild, sehr empfehlenswert», schwärmte ein Besucher nach der Vorpremiere.
Kritik gab es einzig für die Länge des Stücks, welches (mit einer 30-minütigen Pause) rund zweieinhalb Stunden dauert. «Vor allem der zweite Teil, nach der Revolution, ist etwas lang», sagte eine Besucherin. Und eine weitere pflichtet ihr mit einem Schmunzeln bei: «Eigentlich hätte zur Pause fertig sein können, die Revolution war ja zu Ende.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32 /17:30 Uhr)