Der Vorfall ereignete sich um zirka 15 Uhr im Bälliz in Thun. Wie der Thuner Sicherheitsdirektor Peter Siegenthaler bestätigt, lief eine Ausweiskontrolle der Kantonspolizei Bern aus dem Ruder.
Die Asylbewerber sollen aus dem Bundesasylzentrum auf dem Thuner Waffenplatz stammen. Gemäss Siegenthaler sind die beiden Angreifer noch immer in Polizeigewahrsam.
Wie die Kantonspolizei Bern am Mittwochmittag meldete, setzten sich zwei Männer so heftig zur Wehr, dass ein Polizist verletzt wurde. Er musste für weitere Abklärungen ins Spital. Die Polizei kontrollierte insgesamt drei Männer zwischen 18 und 26 Jahren.
Der Vorfall wird noch zu reden geben
Es handelt sich um den ersten grösseren Vorfall in Zusammenhang mit dem Bundesasylzentrum auf öffentlichem Grund. «Der Vorfall ist nicht gut für die öffentliche Diskussion über das Asylzentrum auf dem Waffenplatz», sagt Siegenthaler gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis». Am Freitag will er bei einem Treffen mit den Betreibern des Bundesasylzentrums den Vorfall in der Thuner Innenstadt zum Thema machen.
Ein Geschäftsmann griff ein
In den Vorfall war auch ein Geschäftsmann aus dem Bälliz involviert. Dieser half der Polizei, einen der Asylsuchenden zu überwältigen. Er schildert, dass eine grosse Zahl Zuschauer die Auseinandersetzung mitverfolgte.
Im Bundesasylzentrum auf dem Waffenplatz in Thun kommt es immer wieder zu Vorfällen, die den Einsatz der Kantonspolizei Bern nötig machen. Wie der Thuner Sicherheitsdirektor Peter Siegenthaler sagt, musste die Polizei seit der Eröffnung zwischen 30 und 35 Mal intervenieren. Dies wegen kleinerer und grösserer Delikte. «Aus meiner Sicht wäre es gut, wenn es weniger wären», so Siegenthaler gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis».
Der Bund hat im Dezember auf dem Thuner Waffenplatz ein temporäres Bundesasylzentrum in zwei Panzerhallen eingerichtet. Bis zu 600 Asylsuchende, darunter viele junge Männer, können dort bis im Mai untergebracht werden.
Die Einrichtung des Bundesasylzentrums bewegte die Thuner Bevölkerung. Ein Informationsabend Anfang Dezember war sehr gut besucht. Fundamentale Opposition gegen das Zentrum wurde nur vereinzelt laut. Hingegen waren gewisse Befürchtungen in der Bevölkerung spürbar, dass die Asylsuchenden ohne Geld und Beschäftigung in der Innenstadt herumhängen würden.
Spürbar war aber auch viel Solidarität. So wollten viele Thuner wissen, ob man Kleider und andere Gebrauchsgegenstände spenden oder Freizeitangebote für die Geflüchteten auf die Beine stellen könne.