Klein ist der Flughafen Bern, noch kleiner die Fluggesellschaft Flybair: Sie hat zweieinhalb Vollzeitstellen. Alles Weitere wird geleast von Helvetic Airways, also das Flugzeug und dessen Crew.
Die Auslastung war mit 70 Prozent durchaus okay.
Gross waren die Hoffnungen, ein Crowdfunding hatte Flybair auf die Startbahn gebracht. Eine Million Franken kam innerhalb eines Monats zusammen. Wegen Corona wurde der Jungfernflug zwar verschoben, doch im Juli war es so weit, Destination Mallorca. «Wir starteten mit einer Auslastung von 70 Prozent, was durchaus okay ist», sagt Urs Ryf, Geschäftsführer des Berner Flughafens.
Destinationen mit Quarantänepflicht fliegen wir wohl bald nicht mehr an.
Und nun die erweiterte Quarantäneliste: Wer zum Beispiel aus Mallorca oder Menorca zurück in die Schweiz kommt, muss neu zehn Tage zu Hause bleiben. Das sind Destinationen von Flybair. Wer will da noch hin? «Die Nachfrage wird wohl sehr gering sein», sagt Urs Ryf, die Destinationen mit Quarantänepflicht würden wohl bald nicht mehr angeflogen.
Damit bleibt Flybair noch ein Land: Griechenland.
«Im Moment fliegen wir durch eine Zone mit ziemlich starken Turbulenzen», sagt Urs Ryf vom Flughafen Bern. «Da muss man sich anschnallen.» Er hofft für September und Oktober auf eine «einigermassen gute Auslastung» für die drei Destinationen in Griechenland, im Wissen, dass die Lage unsicher ist.
Wir versuchen, unser Kapital zu schonen, um für einen neuen Durchstart bereit zu sein.
Wie lange hält die junge Fluggesellschaft Flybair noch durch? Nach Corona werde wieder ein Bedürfnis da sein, ab Bern zu fliegen, gibt sich Urs Ryf überzeugt. Man plane verschiedene Szenarien für die Jahre 2021 und 22. «Flybair wird versuchen, das zusammengetragene Kapital zu schonen, so dass wir bereit sind für einen neuen Durchstart.»