Der Fall: Fleisch umgepackt
Zwischen 2011 und 2015 wurde in der Manor-Filiale in mindestens 3920 Fällen gegen Vorschriften in Bezug auf die Fleischdeklaration verstossen. Mitarbeiter hätten Fleisch aus der Originalverpackung genommen, neu verpackt und neu etikettiert. Dadurch konnte Fleisch über das eigentlich vorgesehene Datum hinaus für den vollen Preis verkauft werden.
Aufgeflogen war der grosse Betrugsfall im Januar 2017, die Empörung über den tausendfachen Betrug war gross. Während den Ermittlungen zeigte sich: Zwar ist der Umfang der Betrügereien gravierend, jedoch sei die Gesundheit der Konsumenten nie gefährdet gewesen, hielten die Behörden fest.
Das Urteil: Betrug und Urkundenfälschung
Nun werden vier Personen für den Fleischbetrug verurteilt. Die Aargauer Oberstaatsanwaltschaft meldet am Mittwoch, dass sie vier Strafbefehle erlassen habe, alle wegen mehrfachen Betrugs und mehrfacher Urkundenfälschung.
Die Verurteilten hätten nicht in der Absicht gehandelt sich selber zu bereichern, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter. Jedoch hätten sie zumindest in Kauf genommen, dass sie dem Unternehmen unrechtmässig einen finanziellen Vorteil verschaffen. Das Warenhaus selber sei am Betrug nicht beteiligt, die Mitarbeiter hätten eigenmächtig gehandelt.
Vier Personen werden zu Geldstrafen zwischen 90 und 180 Tagessätzen sowie zu Bussen zwischen 600.- und 1200.- Franken verurteilt. Alle Strafbefehle sind noch nicht rechtskräftig. Die Verfahren gegen zwei weitere Beschuldigte wurden eingestellt.