Die Luzerner Regierung hat sich am Dienstag mit dem Entscheid des Bundes, dass er das Bundesasylzentrum definitiv am Standort Wintersried im Kanton Schwyz einrichten will, befasst. Der Kanton Luzern ist insofern von diesem Entscheid betroffen, weil er selber so ein Zentrum schaffen wollte.
«Die Sache ist für uns erledigt»
Der für das Asylwesen zuständige Regierungsrat Guido Graf wollte nicht bekanntgeben, wo genau er sich ein solches Zentrum vorstellen könnte. Er betonte aber immer wieder, dass er mit drei Standortgemeinden in Verhandlungen sei.
Mit dem Entscheid des Bundes und der Einleitung des Plangenehmigungs-Verfahrens werden diese Bemühungen nun hinfällig. «Wir ziehen uns zurück, für uns ist die Sache erledigt», sagt Guido Graf auf Anfrage von Radio SRF. Warum der Bund das Zentrum in Wintersried und nicht im Kanton Luzern realisieren wolle, wisse er nicht. Für Luzern sei die Sache erledigt, obwohl der Bund noch eine Hintertüre offen gelassen hat: Sollten sich die Zentralschweizer Kantone noch auf eine gleichwertige Alternative zu Wintersried einigen, wolle der Bund diese prüfen.
Schwyz will die Hoffnung nicht aufgeben
Der Kanton Schwyz – der sich immer gegen ein Bundesasylzentrum im Wintersried gewehrt hatte – hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass sich die Zentralschweizer Kantone auf einen alternativen Standort einigen könnten. Trotzdem meint Regierungsrat Andreas Barraud: «Der Start des Plangenehmigungs-Verfahren blockiert die Suche nach guten, alternativen Standorten.»
Aber der Kanton Schwyz will das Jahr nicht ungenutzt verstreichen lassen um einen anderen Standort zu finden. Barraud will nun mit den andern Zentralschweizer Kantonen prüfen, ob es doch noch alternativen zu Wintersried gebe.