Edna Epelbaum führt eine Familientradition weiter: Sie leitet verschiedene Kinounternehmen in den Städten Biel, Bern, Neuenburg, La-Chaux-de-Fonds und Delsberg. Das Kino gehört schon seit ihrer Kindheit zu ihrem Leben. Im Gespräch erzählt sie von ihrer Liebe zum Film, ihrer Begeisterung fürs Kino und ihrem Optimismus in diesem harten Geschäft.
SRF News: Sie sagten einmal, dass sie im Kinosaal geboren wurden. Das klingt nach einem filmreifen Start ins Leben. Einverstanden?
Edna Epelbaum: Tatsächlich kann man das so sagen. Ich bin oberhalb des Kino Rex in Biel aufgewachsen. Ich musste nur runter gehen und war schon im Kinosaal. Die Filmwelt lag mir also zu Füssen.
Was war das für eine Kindheit in diesem Kino?
Es war sehr spannend. Auch später. Es ging ja nicht nur um die Filme, sondern auch um den wirtschaftlichen Aspekt. Also: Wie führt man Mitarbeiter? Welche Filme zeigt man dem Publikum?
Zuerst wollten sie das Kinogeschäft ihrer Eltern aber nicht übernehmen.
Ja, das stimmt. Ich wollte etwas Eigenes machen und ging in die USA. Als 20-Jährige konnte ich mir nicht vorstellen, in die Fussstapfen der Eltern zu treten. Deshalb arbeitete ich in einem Theater und studierte Literatur.
Ich wollte etwas Eigenes machen.
Mit der Zeit merkte ich aber, dass ich genug Leidenschaft habe, um das Kinogeschäft der Familie weiterzuführen.
Gerade in Bern wurden in letzter Zeit Kinosäle geschlossen. Das zeigt: Das Kinogeschäft ist nicht einfach. Ist das Kinobusiness ein Thriller oder ein Drama?
Keines von beidem! Es erinnert eher an eine Komödie. Im Ernst: Das Kino wird immer wieder totgesagt. Doch ich bin optimistisch. Die Leute werden immer in einem Saal mit anderen sitzen wollen und das Bedürfnis haben, gemeinsam einen Film zu geniessen und Emotionen zu erleben.
Das Gespräch führte Thomas Pressmann.