In der Bündner Herrschaft bleiben die Winzer teilweise auf ihrem Wein sitzen. Das gilt vor allem für klassische und günstigere Blauburgunder, jedoch nicht für die Spitzenweine – diese verkaufen sich immer noch sehr gut.
Damit die klassischen und eher günstigen Weine nicht in den Kellern der Winzer liegen bleiben, haben die Mitglieder des Branchenverbandes am Dienstag entschieden, den Preis für ein Kilo Blauburgundertrauben um 40 Rappen zu senken.
SRF News hat sich mit dem Präsidenten von Graubünden Wein, Ueli Liesch, über diesen Entscheid unterhalten.
SRF News: Ueli Liesch, warum werden weniger klassische Blauburgunderweine als früher verkauft?
Ueli Liesch: Wir gehen davon aus, dass sich das Konsumverhalten der Leute verändert. Der Weinkonsum pro Kopf geht zurück. Hinzu kommt das breite Angebot. Es kommen viele Weine zu günstigen Preisen auf den Markt.
Jetzt reagieren die Winzer und senken den Richtpreis für ein Kilo Blauburgunder-Trauben um 40 Rappen. Was erhoffen Sie sich davon?
Die Senkung des Richtpreises war vor allem der Wunsch der grösseren Weinhändler. Sie haben festgestellt, dass es mit den heutigen Preisen im Detailhandel sehr schwierig ist gegen die Konurrenz anzukommen.
Die Händler haben Druck gemacht bei Graubünden Wein. Dieser Druck hat offenbar gewirkt.
Ein Stück weit. Die Händler sind natürlich ein Teil unserer Branche. Wir müssen für alle gute Voraussetzungen schaffen.
Was heisst das für den Kunden, wird der Wein günstiger?
Davon gehe ich aus. Die Weinhändler haben das so kommuniziert. Aber, ich kenne deren Kalkulationen nicht. Ich hoffe, dass die Preisreduktion an die Kunden weitergegeben wird.
Das Interview führte Sara Hauschild.