Vorgeschichte: Seit dem 1. März ist das bisherige Durchgangszentrum in Kreuzlingen ein Bundesasylzentrum ohne Verfahrensfunktion. Das bedeutet, dass Asylsuchende, die dort untergebracht werden, einen negativen Entscheid erhalten haben und auf ihre Ausschaffung warten. Das Zentrum bietet Platz für 310 Asylsuchende.
Befürchtungen: Der Konstanzer Landrat Frank Hämmerle befürchtet nun, dass rund zwei Drittel der abgewiesenen Asylbewerber abtauchen, bevor sie ausgeschafft werden. Da die Grenze gerade einmal 300 Meter weit entfernt sei, würden diese wohl zu Fuss nach Deutschland fliehen und illegal einreisen.
Stellungnahme aus Bern: Das Staatssekretariat für Migration (SEM) relativiert: Erfahrungen aus Embrach, welches ebenfalls über ein Bundesaslyzentrum ohne Verfahrensfunktion verfüge, zeigten, dass rund ein Drittel der Asylsuchenden im Schnitt abtauche. Diese Personen reisten aber nicht primär nach Deutschland, sondern auch in andere europäische Länder oder Schweizer Grossstädte, sagt SEM-Mediensprecher Daniel Bach.
Forderungen: Frank Hämmerle verlangt vermehrte Grenzkontrollen. Dafür brauche die Bundespolizei mehr Leute, sagt er. Das SEM will davon im Moment nichts wissen. Man beobachte die Situation aber und würde gegebenenfalls auch handeln, so Bach.