Bereits nach dem ersten Wahlgang war es für beide Kandidaten aus der Zentralschweiz klar: Sie mussten ihre Ambitionen auf einen Sitz in der Landesregierung begraben.
Zuerst wurde die Nachfolgerin von CVP-Bundesrätin Doris Leuthard gewählt. Die Urner CVP-Regierungsrätin Heidi Z'graggen, die sich für das Amt bewarb, erhielt 60 Stimmen. Ihre Konkurrentin aus dem Wallis, Viola Amherd, wurde schon im ersten Wahlgang mit 145 Stimmen gewählt.
Ähnlich erging es dem zweiten Zentralschweizer Bundesratsanwärter, dem Nidwaldner FDP-Ständerat Hans Wicki. Auch für ihn war es nach dem ersten Wahlgang vorbei. Er musste gegen die grosse Favoritin, die St. Gallerin Karin Keller-Sutter antreten. Sie wurde im ersten Wahlgang mit 154 Stimmen gewählt, Wicki erhielt 56 Stimmen.
Hans Wicki: «Take it or leave it»
Hans Wicki äusserte sich nach seiner Niederlage gefasst. Die Zeit sei noch nicht reif gewesen für einen Zentralschweizer Bundesrat, erklärte er. Er hoffe, sie hätten etwas initiieren können, so dass in Zukunft wieder Kandidaten aus der Zentralschweiz für dieses Amt antreten werden. Denn die Zentralschweiz als wirtschaftsstarke Region habe es verdient, im Bundesrat vertreten zu sein.
Die Zentralschweiz als wirtschaftsstarke Region hat es verdient, im Bundesrat vertreten zu sein
«Den Mutigen gehört die Welt», sei sein Motto gewesen. Das Parlament habe eine Auswahl verdient. Eine erneute Kandidatur schliesst Hans Wicki aber aus. «Take it or leave it», sagt er.
Heidi Z'graggen: «Erfahrung für's Leben»
Für sie sei es eine sehr positive Erfahrung gewesen, man habe ihr zugehört in den Hearings, sagt Heidi Z'graggen. Sie habe sehr viel gelernt und spannende Menschen kennengelernt. Sie habe auch als Regierungsrätin viel profitieren können; es sei eine Erfahrung fürs Leben gewesen.
Ich würde den Mut wieder fassen, diesen grossen Entscheid zu treffen.
Sie würde es wieder gleich machen, auch wenn ihre Kandidatur ein grosser Entscheid gewesen sei: «Ich würde den Mut wieder fassen, diesen grossen Entscheid zu treffen.»