Das Studium an der Universität Zürich oder an einer Fachhochschule kostet weiterhin 720 Franken im Semester. Das Zürcher Kantonsparlament hat am Montag einen Vorstoss der SVP deutlich abgelehnt, der die Gebühren um 500 Franken erhöhen wollte.
Für SVP-Kantonsrat Rochus Burtscher wäre eine Erhöhung der Gebühren an den Universitäten nötig. Es brauche mehr Geld, wenn die Qualität an den Hochschulen gehalten werden soll. Personen, die sich ein Studium nicht leisten könnten, gäbe es nicht. «Für Härtefälle haben wir ein Stipendiengesetz geschaffen.»
«Fähigkeit soll zählen, nicht das Portemonnaie»
Unterstützung erhielt die SVP nur von der Fraktionspartnerin EDU, die anderen Parteien waren gegen eine Gebührenerhöhung. Wer meine, dass 1000 Franken Mehrausgaben im Jahr kein Problem seien, lebe in einer anderen Welt, sagte etwa Sylvie Matter von der SP. Zutritt zu einer Hochschule müsse die Fähigkeit einer Person sein, nicht das Portemonnaie der Eltern.
Es kann nicht im Interesse des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Zürich sein, wenn fähige Köpfe in andere Kantone abwandern.
Auch für die Grünliberalen setzt der Vorstoss der SVP am falschen Ort an. «Die Studiendauer zu senken wäre viel sinnvoller», sagte Kantonsrätin Christa Stünzi. Damit könnten Kosten reduziert werden. Und die FDP gab zu bedenken, dass durch eine Gebührenerhöhung Studierende abwandern könnten und dies würde den Kanton auch wieder Geld kosten.
Es könne nicht im Interesse des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Zürich sein, wenn fähige Köpfe in andere Kantone abwanderten, sagte auch CVP-Regierungsrätin Silvia Steiner. Der Rat folgte ihr grossmehrheitlich und lehnte den SVP-Vorstoss mit 124 zu 44 Stimmen ab. Studierende an Universität und Fachhochschulen bezahlen also weiterhin 720 Franken pro Semester.