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Cupfinal Unihockey Weshalb der Kanton Bern eine Unihockey-Hochburg ist

Ein Drittel aller Mannschaften in der höchsten Unihockey-Liga ist aus dem Kanton Bern. Die Gründe sind verschieden.

Die Tigers Langnau stehen im Unihockey-Cupfinal und spielen am Samstag gegen GC. Es kommt regelmässig vor, dass ein Berner Team im Final steht. Der Kanton Bern ist eine regelrechte Hochburg im Unihockey. Michael Zoss, der Geschäftsleiter von Swiss Unihockey erklärt, weshalb das kein Zufall ist.

Michael Zoss

Geschäftsführer Swiss Unihockey

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Der Berner Michael Zoss ist seit 2015 Geschäftsführer von Swiss Unihockey. Als Aktiver spielte er von der 2. Liga bis in die NLA sowie ein Jahr in der finnischen Salibandyliiga.

Zwei Cupfinals und die Teilnahme an einer Studenten-WM bescherten ihm besondere Sternstunden im Unihockey. Er war Assistenztrainer der U19-Nationalmannschaft und Sportchef des UHC Thun.

SRF News: Michael Zoss, 7 von 22 Teams in der höchsten Unihockey-Liga der Männer und der Frauen sind aus dem Kanton Bern. Weshalb ist Bern eine Hochburg?

Der Kanton Bern ist vergleichsweise gross und hat viele ländliche Gegenden, das heisst, es gibt viele verschiedene Vereine. Die Unihockey-Bewegung entstand in den achtziger Jahren und die kleinen Vereine von damals haben sich teilweise sehr erfreulich entwickelt.

Generell gilt der Kanton Bern als Sportkanton mit Erfolgen im Eishockey und Fussball. Hat das auch einen Einfluss auf die Entwicklungen im Unihockey?

Ich glaube, dass wir eine Art Sportmentalität haben im Kanton Bern. Sportinteressierte Leute haben nicht nur ihre eigene Sportart, sondern auch andere, an denen sie interessiert sind.

Inwiefern hilft spezifisch das Eishockey dem Unihockey-Boom?

Es gibt schon Thesen dazu. Zum Beispiel, dass Leute, die in den achtziger Jahren kein Eis zur Verfügung hatten, halt auf die Halle ausgewichen sind. Eisfelder gab es damals wie heute wenige, Hallen aber überall. Hallen gibt es in jedem «Kaff». Die Basis der beiden Sportarten ist die gleiche: die Bande.

Hallen gibt es in jedem ‹Kaff›.

Heute haben wir Unihockey-Spieler und -Spielerinnen uns allerdings etwas emanzipiert. Der Unihockeyverband ist zudem grösser als der Eishockeyverband, wir haben mehr Lizenzen. Kommerziell ist es allerdings eine andere Geschichte. Da ist das Interesse deutlich kleiner – vom Publikum wie auch von den Medien.

Unihockey ist auch günstiger für die Mädchen und Jungen, die spielen wollen.

Ja, natürlich. Unihockey ist nur ein bisschen teurer als Fussball. Man braucht Hallenschuhe, einen Stock und muss einen Vereinsbeitrag bezahlen. Es ist viel günstiger als Eishockey.

In den Städten wird weniger gespielt, es gibt ein Team von Burgdorf und Bern zusammen und es gibt das stadtnahe Team aus Köniz. Weshalb schafft es Unihockey nicht in die Städte?

Es ist so, dass die Stadtclubs eher aus der Agglomeration stammen. Vielleicht hat es mit den Turnvereinen auf dem Land zu tun. Viele waren in einem Turnverein, haben dort Unihockey gespielt und dann einen eigenen Club gegründet. Das gibt es vielleicht in der Stadt weniger. Aber ich weiss es schlicht nicht.

Auf dem Land hat es hingegen viele Unihockey-Vereine. Gibt es da die Gefahr, dass man sich in die Quere kommt und gegenseitig Leute abwirbt?

Gerade im Kanton Bern ist es eher eine gegenseitige Befruchtung. Wenn einer beim einen Club in der höchsten Liga nicht reicht, kann er halt beim anderen Club in der zweiten Liga spielen.

Wir wachsen noch immer. Ausser im Fussball gibt es das in kaum einer anderen Sportart.

Das ist ein Problem, das zum Beispiel die Tessiner haben. Dort muss man gleich in eine viel tiefere Liga wechseln.

Es gibt immer noch sehr viele Neuanmeldungen von Lizenzen. Wie sieht die Zukunft des Unihockey aus, Michael Zoss?

Wir wachsen noch immer. Ausser im Fussball gibt es das in kaum einer anderen Sportart. Irgendwann erreichen wir das Maximum, das ist so. Dieser Zeitpunkt wird kommen. Aber im Moment freuen wir uns einfach über das Wachstum.

Wir haben weniger Clubs als früher, aber mehr lizenzierte Spielerinnen und Spieler. Das heisst, die Vereine werden tendenziell etwas weniger, dafür grösser.

Das Gespräch führte Reto Wiedmer.

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