Fast alle der 231 Schiessanlagen im Kanton Solothurn müssen saniert werden. Sowohl die 144, die noch in Betrieb sind, als auch die 87, die stillgelegt wurden. Im Juli wurde das lange und teure Unterfangen gestartet. Als einer der ersten wird der Schiessstand Weid im Dörfchen Steinhof saniert.
Ein Augenschein zeigt: Rund um die drei Zielscheiben wurde die verseuchte Erde bereits abgetragen.
Ein Teil der bleihaltigen Erde wurde in eine Bodenwaschanlage gebracht, ein Teil in eine Deponie. Welche Erde wie stark belastet ist und wohin gebracht werden muss, kann beim Ausbaggern direkt vor Ort entschieden werden. Mit einem Scanner kann der Bleigehalt bestimmt werden.
Bis zu 130'000 Franken kostet die Sanierung der Schiessanlage von Steinhof. Die Gemeinde Aeschi, zu der das Dörfchen gehört, hat allerdings keine Kosten und auch keinen Aufwand. Die Sanierung von sämtlichen Schiessanlagen im Kanton Solothurn übernimmt der Kanton. Das sei einfacher, sagt Martin Brehmer, Abteilungsleiter Boden im Amt für Umwelt.
70 Millionen Franken kostet die Sanierung aller Schiessanlagen im Kanton Solothurn. Der Bund beteiligt sich mit rund 20 Millionen. Dass die restlichen 50 Millionen alleine der Kanton berappen muss, hat die Politik beschlossen. Seit 2018 ist ein Gesetz in Kraft, wonach weder die Gemeinden noch die Schützenvereine zur Kasse gebeten werden.
Brehmer kann dieser Solothurner Lösung Positives abgewinnen. Insgesamt komme es billiger, wenn der Kanton die Sanierung aller Anlagen übernehme, als wenn sich jede Gemeinde selber darum kümmern müsse. Der Kanton schreibt jeweils die Sanierung mehrerer Anlagen zusammen aus und kann bei den Firmen dadurch eine Art Mengenrabatt aushandeln.
Die Sanierung der 231 Schiessanlagen im Kanton Solothurn kostet nicht nur, sie dauert auch. Projektleiter Stephan Margreth rechnet mit 22 Jahren, bis die Böden rund um die (bereits modernisierten) Zielscheiben nur noch so viel Blei enthalten, wie erlaubt ist. Bis im Kanton Solothurn die letzten Schilder abmontiert werden, die vor Bleibelastungen warnen, dürfte es also 2041 werden.