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Das Blei muss weg 22 Jahre für 231 Schiessanlagen

In der ganzen Schweiz müssen die Schiessanlagen saniert werden. Die bleihaltigen Kugeln haben den Boden verseucht. Jetzt hat auch der Kanton Solothurn mit der Sanierung begonnen. Und er macht es nicht so wie andere Kantone.

Fast alle der 231 Schiessanlagen im Kanton Solothurn müssen saniert werden. Sowohl die 144, die noch in Betrieb sind, als auch die 87, die stillgelegt wurden. Im Juli wurde das lange und teure Unterfangen gestartet. Als einer der ersten wird der Schiessstand Weid im Dörfchen Steinhof saniert.

Wie kommt das Blei in den Boden?

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Auf den 300-Meter-Schiessanlagen der Gemeinden wird mit militärischen Waffen (Sturmgewehr, Karabiner) geschossen. Der Schütze verwendet so genannte Vollmantelgeschosse. Die Kugel besteht aus einem Kern aus Hartblei. Dieser ist umgeben von einem Mantel aus Eisen. Nach dem Abfeuern der Waffe durchschlägt die Kugel die Zielscheibe und dringt in den dahinterliegenden Kugelfang ein, früher war das ein Erdhang. Das Geschoss konnte intakt bleiben. Es konnte aber auch sein, dass es zersplitterte. Dabei geriet das Blei direkt in den Boden. Bei intakten Kugeln rostete der Eisenmantel mit der Zeit durch und dann kam das Blei in den Boden. Messungen des Bundes zeigen, dass in alten Kugelfängen gleich hinter den Scheiben bis zu 20 Gramm Geschosse pro Kilo Erdreich vorhanden sind. Nicht nur das Blei ist giftig, sondern auch Antimon. Man verwendet dieses Halbmetall, um das Blei zu härten. Bei heutigen Schiessanlagen gelangen keine Geschosse mehr in den Boden.

Ein Augenschein zeigt: Rund um die drei Zielscheiben wurde die verseuchte Erde bereits abgetragen.

Schiessstand
Legende: SRF

Ein Teil der bleihaltigen Erde wurde in eine Bodenwaschanlage gebracht, ein Teil in eine Deponie. Welche Erde wie stark belastet ist und wohin gebracht werden muss, kann beim Ausbaggern direkt vor Ort entschieden werden. Mit einem Scanner kann der Bleigehalt bestimmt werden.

Mann hält ein Gerät in der Hand, das wie ein Scanner aussieht
Legende: SRF

Bis zu 130'000 Franken kostet die Sanierung der Schiessanlage von Steinhof. Die Gemeinde Aeschi, zu der das Dörfchen gehört, hat allerdings keine Kosten und auch keinen Aufwand. Die Sanierung von sämtlichen Schiessanlagen im Kanton Solothurn übernimmt der Kanton. Das sei einfacher, sagt Martin Brehmer, Abteilungsleiter Boden im Amt für Umwelt.

Ein Mann steht vor drei Zielscheiben.
Legende: SRF

70 Millionen Franken kostet die Sanierung aller Schiessanlagen im Kanton Solothurn. Der Bund beteiligt sich mit rund 20 Millionen. Dass die restlichen 50 Millionen alleine der Kanton berappen muss, hat die Politik beschlossen. Seit 2018 ist ein Gesetz in Kraft, wonach weder die Gemeinden noch die Schützenvereine zur Kasse gebeten werden.

Brehmer kann dieser Solothurner Lösung Positives abgewinnen. Insgesamt komme es billiger, wenn der Kanton die Sanierung aller Anlagen übernehme, als wenn sich jede Gemeinde selber darum kümmern müsse. Der Kanton schreibt jeweils die Sanierung mehrerer Anlagen zusammen aus und kann bei den Firmen dadurch eine Art Mengenrabatt aushandeln.

Durchlöcherte Zielscheibe eines Schiessplatzes
Legende: SRF

Die Sanierung der 231 Schiessanlagen im Kanton Solothurn kostet nicht nur, sie dauert auch. Projektleiter Stephan Margreth rechnet mit 22 Jahren, bis die Böden rund um die (bereits modernisierten) Zielscheiben nur noch so viel Blei enthalten, wie erlaubt ist. Bis im Kanton Solothurn die letzten Schilder abmontiert werden, die vor Bleibelastungen warnen, dürfte es also 2041 werden.

Warnschild
Legende: SRF

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