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Bügel-BHs zu gefährlich Schweizer Armee empfiehlt Sport-BHs

Die Schweizer Armee hält Soldatinnen dazu an, keine Bügel-BHs zu tragen. Stattdessen sollen sie Sport-BHs tragen, die die Armee auch mitfinanziert.

Dass ein Frauenunterwäscheteil von der Armee als gefährlich eingestuft wird, mag zunächst belustigend wirken.

Doch die Metallbügel in BHs stellen (gemäss Armee können sie dies tun) tatsächlich ein ernsthaftes Risiko für die körperliche Unversehrtheit dar.

«Jeder metallische Gegenstand, der sich zwischen dem Oberkörper und der ballistischen Schutzausrüstung (kugelsichere Weste, Anm. d. Red.) befindet, kann bei Druckwellen, Splittern oder Geschossen eine zusätzliche Gefahrenquelle sein», erklärt Lara Joye, Leutnant im Sanitätseinsatz des Rotkreuzdienstes.

100 Franken alle drei Jahre

Joye und ihre Kolleginnen erhielten im April dieses Jahres ein Schreiben der Armee, welches dem Westschweizer Fernsehen RTS vorliegt. Darin wird Soldatinnen «dringend empfohlen», während des Dienstes Sport-BHs zu tragen.

Um die Soldatinnen zum Tragen der Sport-BHs zu ermutigen, beteiligt sich das Eidgenössische Departement für Verteidigung (VBS) alle drei Jahre mit jeweils 100 Franken beim Kauf der Unterwäsche.

Joye begrüsst diese Massnahme. Sie hätte es jedoch praktischer gefunden, wenn die Armee die Sport-BHs selbst zur Verfügung stellen würde: «In einer idealen Welt wäre es einfacher, wenn wir sie gleich am ersten Tag des Dienstes bekommen würden.»

RTS-Originalbeitrag zum BH-Brief der Armee (mit dt. Untertiteln)

Sie sieht jedoch auch einen Vorteil darin, die Modelle selbst auswählen zu können – so könne man jene tragen, die am besten passen.

Keine direkte Bereitstellung durch die Armee

Die Armee erklärt, dass sie bewusst darauf verzichtet, die Sport-BHs selbst bereitzustellen. Stattdessen wolle man den Trägerinnen die Wahl lassen.

Im vergangenen Jahr zählte die Armee rund 2800 Frauen in ihren Reihen, was weniger als zwei Prozent der Gesamtbelegschaft (der gesamten Truppe?, Anm. d. Red.) entspricht. Das VBS möchte diesen Anteil bis 2030 auf zehn Prozent erhöhen.

RTS La Matinale, 12.5.25, 6:23 Uhr;liea

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