«Eine spanische Gazpacho mit bitterem Beigeschmack», so formuliert es der Westschweizer Konsumentenschutz (FRC) in einer Untersuchung, die auf Zeugenaussagen und Videos aus der Region Almería in Andalusien basiert.
Der Originalbericht von RTS zum Thema (mit dt. Untertiteln):
Zwei Lieferanten werden angeprangert: Bio Sabor und Bio Sol Portocarrero. Ersterer, der Bio-Gazpacho an Migros und Coop liefert, wird beschuldigt, das Gemüse mit Pflanzenschutzmitteln zu behandeln, während Mitarbeitende ohne Schutz im Gewächshaus arbeiteten. «Sie kamen mit ihrem Sprühgerät herein und begannen zu sprühen, ohne uns zu warnen», berichtete ein Arbeiter.
Die Mitarbeitenden und die Gewerkschaftsvertretung, die Videos über diese illegalen Praktiken geteilt hatten, wurden laut FRC alle wegen beruflichen Fehlverhaltens entlassen.
Arbeit bei 45 Grad
In einem anderen Video zeigt ein Mitarbeiter der Firma Bio Sol Portocarrero, die Bio-Tomaten an Migros liefert, dass die Temperatur in einem der Gewächshäuser fast 45 Grad erreicht.
Das Unternehmen ist laut FRC nicht bereit, die Arbeitszeiten anzupassen. Es gebe keine Wasserausgabestellen und keine Schattenplätze, damit sich das Personal in der Mittagspause abkühlen könne. Das sei ein Verstoss gegen spanisches Recht.
Beide Detailhändler haben auf diese Untersuchung reagiert. Migros liess verlauten, dass «solche Praktiken absolut nicht toleriert werden» und dass man die beiden Lieferanten kontaktiert habe, um «eine detaillierte Erklärung und eine offizielle Stellungnahme zu verlangen».
Coop antwortete, man habe keine Kenntnis von solchen Praktiken. Nichts deute darauf hin, «dass sie erwiesen sind», und seitens der spanischen Behörden seien bisher keine Sanktionen verhängt worden.