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Historische Wanderung Zu Fuss und mit Tier unterwegs auf den Spuren der Säumer

Rund 60 Personen nehmen im Kanton Graubünden an einer Wanderung entlang einer historischen Säumerroute teil, die von Gargellen in Österreich bis nach Tirano in Italien führt.

Vor rund 500 Jahren wurde sie für den Handel mit Veltliner Wein genutzt: die alte Säumerroute Via Valtellina. Sie führt durch drei Länder: Österreich, die Schweiz und Italien – und damit auch durch drei Kultur- und Sprachregionen.

Seit einigen Jahren wandert eine Gruppe von 50 bis 60 Personen – alle in historischer Kleidung und begleitet von 15 bis 20 Tieren – den anspruchsvollen Weg von 135 Kilometern. Für die Reise zu Fuss in sechs Etappen haben die Wanderer und Säumer eine Woche Zeit.

Die anspruchsvollste Etappe ist die dritte – die ins Engadin führt. Sie geht von Dürrboden über den Scalettapass nach Zuoz. Am nächsten Tag ist die Strecke gemütlicher: Von Zuoz bis Pontresina. Mit Pausen ist die Gruppe jeden Tag rund fünf Stunden unterwegs.

Wie ein Journalist von RTR die historische Wanderung erlebt:

Bei der letztjährigen Ausgabe der Wanderung mussten die Organisatoren aufgrund der Situation am Scalettapass mit viel Schnee die Route ändern – und die Reise motorisiert über den Flüelapass machen.

Fakten über den Säumertransport

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Welche Tiere? Als Saumtiere verwendeten die Säumer hauptsächlich Pferde. Diese konnten eine Last von bis zu 125 Kilogramm tragen. Ochsen wurden manchmal im Winter eingesetzt, um den Schnee zu stampfen, bevor man mit den Pferden über die Pässe zog.

Welche Waren? In erster Linie wurden Grundnahrungsmittel transportiert, die es nicht in allen Regionen gab. So importierte Graubünden zum Beispiel Wein und Zitronen aus dem Süden oder Salz aus dem Osten.

Welcher Verdienst? Die Säumer verdienten nicht Naturalien, sondern Geld. Um 1800 verdiente ein Säumer in Splügen beispielsweise einen Gulden (historische Münze), was ein sehr guter Tageslohn war für einen Handwerker.

RTR accumpagnament, 22.7.2025, 9 Uhr;liea

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