«Die Reise des Mekeo-Stamms aus Papua-Neuguinea in die Schweiz zu organisieren, war eine enorme Herausforderung.» Das sagt Lauriane Zosso, künstlerische Leiterin des Internationalen Folkloretreffens Freiburg, gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS). Das Problem war laut Zosso, dass die Mitglieder des Stamms nicht registriert waren und somit administrativ nicht existierten. Das blieb nicht das einzige Problem.
«Es gab keine Postadressen, Geburtsurkunden oder Pässe. Wir mussten alles von Grund auf neu erstellen. Und ihnen Visa aus der Schweiz zu beschaffen, war äusserst kompliziert.»
Kopfbedeckungen vom Zoll konfisziert
Der Mekeo-Stamm kommt aus Papua-Neuguinea, wo einige der isoliertesten Völker der Welt wohnen. Die indigene Gruppe selbst hatte ihr Land zuvor noch nie verlassen.
Wie sich das Festival über die 50 Jahre entwickelt hat:
Die spektakulären Kopfbedeckungen der Mekeo sind bis zu 1.80 Meter hoch und 1.30 Meter breit und werden aus Federn von Papageien, Adlern, Kakadus, Eisvögeln sowie Paradiesvögeln gefertigt. Da es sich dabei um geschützte Arten handelt, ist es nicht ganz einfach, den heiligen Kopfschmuck über die Grenzen zu bringen.
«Wir mussten Exportgenehmigungen für jede einzelne Feder erstellen, und dann blieb alles am Zoll in Paris hängen», so Lauriane Zosso.
Ein Festival, das die Welt verbindet
Schliesslich ist eine Delegation von etwa fünfzehn Mitgliedern des Mekeo-Stamms in Freiburg eingetroffen, um am Internationalen Folkloretreffen teilzunehmen. Seit 50 Jahren verbindet die Veranstaltung Kulturen aus aller Welt durch Tanz und Musik.
Jeden Sommer sind acht bis zehn Ensembles eingeladen, um die traditionelle Folklore ihres Landes in ihrer authentischen oder für die Bühne erarbeiteten Form zu interpretieren. Fast 300 Tänzerinnen, Sänger und Musiker kommen so zusammen.
Dieses Jahr findet die Veranstaltung noch bis zum 24. August in Freiburg statt. Neben den Darbietungen in Sälen und im Freien gibt es Umzüge und Aktivitäten für Kinder sowie Konzerte.
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