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Stimmen aus der Community «dialog»-Community zu Alkohol: «Das Leben soll Spass machen»

Für eine Mehrheit der «dialog»-Community stehen alkoholische Getränke eher für Geselligkeit und Geschmack als für Risiko und Rausch.

Beim Alkoholkonsum gibt es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge, warnt die Welt­gesundheits­organisation (WHO).

Dennoch seien Wein, Bier und Schnäpse ein Genuss und nicht ein Gift, finden rund 60 Prozent der «dialog»-Community.

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Insbesondere Userinnen und User aus der Deutschschweiz (59 Prozent) sind im Vergleich zur Romandie (54 Prozent) und dem Tessin (50 Prozent) dieser Meinung. Das zeigt eine nicht-repräsentative Umfrage.

Solange ich über meinen Konsum bei jedem Anlass und in jeder sozialen Umgebung neu und frei entscheiden kann, ist es für mich kein Gift.
Autor: «Andreas Mitdenker» «dialog»-User

Einer, der Alkohol eher als Genuss sieht, ist «dialog»-User «Andreas Mitdenker». Wichtig für ihn sei, keine Abhängigkeit zu entwickeln: «Solange ich über meinen Konsum bei jedem Anlass und in jeder sozialen Umgebung neu und frei entscheiden kann, ist es für mich kein Gift.»

User «Chris Psyllo» bezeichnet Alkohol gar als Begleiter kostbarer Augenblicke: «Das Glas Wein, das ein Essen veredelt, bis zur Champagnerflöte, die den Erfolg feiert, ist Alkohol das Symbol des Teilens und der Freude. In Mass und Verantwortung wird er zu einem raffinierten Genuss, einem Ritual, das Generationen verbindet und einfache Momente veredelt.»

Das sieht auch Userin «Gaht Di Nüt a» so. Für sie gehöre ein Rausch in Clubs und bei Partys «einfach auch dazu»: «Wenn weniger getrunken wird, dann werden halt mehr Drogen reingeschmissen. Das Leben soll Spass machen.»

Es ist ein sehr gefährliches Gift, nicht nur für die Person, die konsumiert, sondern noch viel mehr für das Umfeld.
Autor: «Lase T.» «dialog»-User

Genau diese gesellschaftliche Akzeptanz und Normalisierung sei jedoch das besonders Gefährliche am Alkoholkonsum, kontert «Lase T».

Und betont: «Die Abhängigkeit ist lebenslang, der Entzug kann zum Tod führen, wenn er nicht begleitet wird. Es ist eine sehr gefährliche Droge und ein Gift, nicht nur für die Person, die konsumiert, sondern noch viel mehr für das Umfeld.»

Für diesen Kommentar erhält «Lase T» von den anderen Nutzerinnen und Nutzern viel Zuspruch.

Entsprechend schockiert zeigen sich viele, dass die Schweiz die Alkoholrichtlinien der WHO bekämpfen und strengere Empfehlungen für Alkohol verhindern will: «Ich werde nie verstehen, warum wir uns nicht mehr an den Emiraten, Singapur oder anderen Ländern orientieren, die die schädlichen Auswirkungen dieser Getränke gut verstanden haben», schreibt beispielsweise Userin «Zéxane Hansen». «Ich fordere nicht ein Verbot, aber zumindest eine sehr starke Verschärfung.»

Userinnen wie «Penseuse Enchantée» wären gar für ein Verbot, «denn die Gesundheitsschäden sind enorm. In der Zwischenzeit dürfen wir Alkoholproduzenten und -händlern in wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht helfen. Man kann alkoholfreie Weine ausprobieren».

Einig zeigt sich die «dialog»-Community beim Punkt, dass Genuss Risiko nicht ausschliesse. «Mit Freunden oder der Partnerin zu trinken, kann ein Moment der Geselligkeit und Entspannung sein», schreibt beispielsweise «Orateur Pacifique». «Der Schlüssel liegt im Risikobewusstsein. Die Anerkennung, dass jedes Glas einen Preis für die Gesundheit hat, ermöglicht es, das Vergnügen zu geniessen, ohne die negativen Auswirkungen zu ignorieren.»

Gerade deswegen gehört für viele das Glas Alkohol zu traditionellen und gemeinschaftlichen Anlässen wie Weihnachten einfach dazu – als kleiner Moment des Anstossens, nicht als Einladung zum Übermass.

Rundschau, 03.12.25, 20.10 Uhr; noes

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