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Stimmen aus der Community «dialog»-Community zu Zolldeal: «Traurig, was ausgehandelt wurde»

Die US-Zölle von 15 Prozent seien kein gutes Verhandlungsergebnis für die Schweiz, findet die «dialog»-Community. In der Deutschschweiz ist die Ablehnung des Verhandlungsergebnisses deutlich stärker als in der Romandie.

Der neue Deal mit den USA soll den Zoll auf Schweizer Exporte auf 15 Prozent fixieren. Die Erleichterung in der hiesigen Exportwirtschaft ist gross.

Die «dialog»-Community jedoch ist enttäuscht von dieser Einigung im Zollstreit: rund 70 Prozent der Userinnen und User finden, dass das Verhandlungsergebnis nicht gut sei.

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In der Deutschschweiz ist die Ablehnung der Verhandlungsergebnisse mit 73 Prozent besonders stark, im Vergleich zur Romandie (62 Prozent) und dem Tessin (66 Prozent). Das zeigt eine nicht-repräsentative Umfrage.

«Echt traurig was der Bundesrat da ausgehandelt hat», schreibt beispielsweise der deutschsprachige User «Oli Faso». «Donald Trump verhandelt nicht, er spielt», ergänzt «Hier & Jetzt».

Auch 15 Prozent sind eine Frechheit.
Autor: «Mister Bee» «dialog»-User

Und User «Mister Bee» bezeichnet den Deal gar als «Erpressung»: «Die 39 Prozent waren eine unverschämte Drohgebärde; eine provokative US-Verhandlungsposition à la Trump. Aber auch 15 Prozent sind eine Frechheit. Erpressung bleibt Erpressung.»

Ähnlich sieht es User «F. Meyer»: «Ausgehend vom Status quo vor 2025 sind 15-Prozent-Zölle schlecht, ausgehend von den willkürlich festgelegten 39 Prozent eine Verbesserung. Es ist genau diese Art von Strategie, die ich verurteile», schreibt er. «Bestehendes massiv verschlechtern, dann ‹verhandeln› und das Ergebnis als Erfolg verkaufen, obwohl es unter dem Strich ein eindeutiger Misserfolg ist.»

Nicht nur das Ergebnis der Einigung, sondern auch wie sie zustande kam, löst in der «dialog»-Community Unmut aus: «Ist es legitim, dass Wirtschaftsvertreter Uhren und Gold an einen Präsidenten abdrücken, um ihm zu schmeicheln? Wieso werden 200 Milliarden versprochen, ohne genaue Infos, von wo und wem das Geld kommen sollte?», fragt sich der User «David Chriesima» und spricht von «einer Schande für unsere Demokratie, dass keine Alternativen in Erwägung kamen und das Volk nicht gefragt wurde».

Die Schweiz hat sich sehr käuflich gezeigt.
Autor: «Donchkie Emchi» «dialog»-Userin

Userin «Donchkie Emchi» pflichtet ihm bei und bezeichnet die Geschenke an Donald Trump als grössten Fehler: «Dadurch hat sich die Schweiz sehr käuflich gezeigt. Trump lacht sich ins Fäustchen, dass sein Plan mit den Zolldrohungen aufgeht.»

Dem widersprechen Userinnen und User wie «Penseur Apaisé», die die 15 Prozent als Etappensieg betrachten.

«Der unmittelbare Druck auf die am US-Markt teilnehmenden Schweizer Unternehmen ist nun kleiner, der schlimmste unmittelbare Schaden für unsere Volkswirtschaft abgewendet. Nun gilt es für Wirtschaft und Politik, die Verschnaufpause zu nutzen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um andere Märkte zu erschliessen und uns weniger abhängig und weniger erpressbar zu machen.»

Es hätte schlimmer kommen können.
Autor: «Giglio Selvatico» «dialog»-User

User «Giglio Selvatico» ist überzeugt, dass die Schweiz genug wirtschaftliche Kraft hat, um dies zu schaffen: «Die grossen Schweizer Unternehmen haben Geld wie Heu, sie werden unseren Bürgern weiterhin Arbeit geben, aber sich auch in den USA ausbreiten. Man musste etwas akzeptieren – es hätte schlimmer kommen können.» 

HeuteMorgen, 18.11.25, 6:03 Uhr; noes

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