Ein Team des nationalen Forschungs-Schwerpunkts « Robotics » hat vor kurzem ein Drohnen-Rennen gewonnen . Dabei trat eine Computer-gesteuerte Drohne der Forschenden gegen ein Gerät an, das von einem professionellen Piloten gelenkt wurde – von einem Rennpiloten also, der seine Drohne so gut beherrscht, dass er sie mit über 100 Kilometerstunden perfekt an Hindernissen vorbeilenken kann.
Im Rennen Computer gegen Pilot unterlag erstmals der Mensch, die autonome Drohne war schneller. Der Sieg ist vergleichbar mit einem Formel-1-Rennwagen, der sich selber steuert und gegen einen Boliden gewinnt, in dem ein Top-Fahrer sitzt.
Akkulaufzeit optimal ausnutzen
Möglich machen das Algorithmen, die sehr schnell Kamerabilder auswerten und der Drohne im Bruchteil einer Sekunde ihre Position vermitteln können, sodass sie Hindernissen rechtzeitig ausweichen kann.
Der durch diese Agilität gewonnene Geschwindigkeitsvorteil ist auch für ernsthaftere Anwendungen im Alltag nützlich, etwa für Rettungsdrohnen, die Überlebende suchen. Die Länge eines Einsatzes wird beschränkt durch den Akku, der irgendwann leer ist. Deshalb ist es wichtig, möglichst schnell und effizient zu suchen. Das geht mit neuester Technologie besser, als wenn ein Pilot an einer Fernbedienung herumfingert. Der Mensch ist nur noch Bremsklotz.
Weitere Einsatzgebiet für autonome Drohnen sind Wartungsarbeiten, zum Beispiel an Windanlagen.
Kontrollbedarf nimmt zu
Auch bei uns gibt es Anlagen, die in die Jahre gekommen sind und bei denen eine regelmässigere Wartung Sinn unabdingbare sind – ein ideales Einsatzgebiet für Drohnen.
Beispiel: Staumauern. Heute müssen Menschen regelmässig kilometerweit in einer Mauer herumlaufen, um sie zu kontrollieren. Hier wäre es denkbar, fliegende Roboter einzusetzen, die permanent ein Gebiet aus der Luft analysieren. Oder auch darin zu Fuss unterwegs sind: Wandelnde Roboter gibt es, ebenfalls aus der Schweiz – in Form eines « Hundes ». Im Kopf befinden sich Kameras und andere Sensoren, der Schwanz-Stummel wird zum Radarsensor. Der kleine Roboter kann sich von alleine bewegen und sogar Treppenstufen überwinden.
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Fliegende Drohnen kommen bei uns bereits in Warenlagern zum Einsatz. Ikea setzt sie seit kurzem ein, um Fehler im Inventar zu korrigieren. Jede Nacht schwärmen in den Warenlager- und Selbstbedienungshallen in fünf der neun grossen Möbelhäuser Drohnen aus, scannen die Paletten und registrieren, wie viel von welchen Produkten sich darauf befindet.
Bis anhin mussten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Arbeit erledigen, eine nicht ungefährliche Arbeit, da sie wegen der Höhe der Regale auf Leitern steigen mussten. Und der Mensch macht mehr Fehler als die Drohnen, bei denen es heisst, sie arbeiteten mit einer Genauigkeit von 99.9 Prozent. Das bedeutet: Auf 1000 Produkte steht nur noch eines am falschen Ort.
Onlinehandel boomt
Das schwedische Möbelhaus machte im Onlinehandel vor zwei Jahren nur neun Prozent seines Umsatzes. Heute ist es fast ein Viertel.
Für ein Unternehmen ist es wichtiger denn je, in der Logistik schnell und präzise zu sein. Ungenaue Angaben zur Verfügbarkeit eines Produkts verärgern Kundinnen. Bei Ikea sind auch die physischen Kunden vor Ort zufriedener, wenn der Stuhl «Voxlöv» dort steht, wo sie ihn erwarten – und nicht in der Abholstrasse gegenüber, in der Heimat des Bücherregals «Billy».