Die Reise auf der Bühne dauert zweieinhalb Stunden. Start ist beim Zolli, Endpunkt im Musical Theater bei einem Lion-King-Medley. Dazwischen streift man bekannte und weniger bekannte Orte wie zum Beispiel das Dreiländereck, das Rotlichtmilieu um die Webergasse oder die Kläranlage.
Musikalisch bot das Drummeli «währschafte» Fasnachtsmusik. Es war ein Jahrgang mit eher wenig Experimenten, dafür umso schöneren Interpretationen. Eine Ausnahme bildeten die «Opti-Mischte», die neben den Piccoloklängen und dem Takt der Tambouren auch noch Bläser und vor allem Gesang in ihren Auftritt einbauten.
Omnipräsente Beamer
Ohne die Unterstützung von Projektionen wäre das Drummeli nicht mehr durchzuführen. Jeder Auftritt wird mittlerweile durch optische Effekte begleitet. Auffallend an der Aufführung 2020 ist, wie geschickt der Beamer auch zwischen den Auftritten eingesetzt wird. Eine Figur, die so etwas wie eine Kreuzung zwischen Maus und Waggis ist, führt jeweils von Programmpunkt zu Programmpunkt.
Rahmenstücke überzeugen nicht
Da jede Clique und auch die Rahmenstücke an einem bestimmten Ort in Basel spielen, wandert der Zuschauer mit dieser Figur von Szenerie zu Szenerie. So gelingt es, dass zwischen den einzelnen Auftritten Spannung entsteht, wohin es als nächstes wohl gehen könnte. Ein raffinierter Kniff, der dem Drummeli mächtig Zug verleiht.
Wermutstropfen bei der Aufführung 2020 sind sicher die Rahmenstücke. Thematisch sind sie ebenfalls in das Stadtleben eingebunden. Die Stadt aus der Sicht von Kleinstlebewesen in der Kläranlage, der Wildwuchs parkierter Trottinette oder die erste Lektion auf dem Barfi vermögen aber so wenig zu überzeugen wie die Szene im Rotlichtmilieu. Der feine Humor bleibt auf der Strecke.