Der EHC Biel hat dem Leader in der aktuellen Meisterschaft die Stirn geboten, bis die Bieler am Dienstagabend im Playoff-Halbfinal gegen Bern ausschieden. Zum dritten Mal in Folge hatte es der EHC Biel in die Playoffs geschafft. Ein Gespräch mit dem langjährigen Geschäftsführer Daniel Villard über Titelträume und Abstiegsängste.
SRF News: Wie gross ist die Enttäuschung, dass es nicht für den Final gereicht hat?
Daniel Villard: Grösser als letztes Jahr, als wir im Viertelfinal gegen Lugano spielten. Nun war es ein Derby gegen den SCB, da gingen die Emotionen höher.
In den letzten drei Jahren hat sich der EHC Biel in den Playoffs etabliert – wird Biel zum Spitzenteam der Meisterschaft?
Wenn man einmal den Final erreicht, ist alles möglich. Aber jetzt zu sagen, wir seien künftig Anwärter auf den Meistertitel, das wäre verfrüht. Dazu müssen wir uns längerfristig beweisen.
Sie kamen 2003 zum EHC Biel, als der noch in der Nationalliga B spielte – wie gross ist das Risiko eines erneuten Absturzes aus wirtschaftlicher Sicht?
Ein Risiko besteht immer, das sieht man in allen Sportarten. Im Eishockey hätte man zum Beispiel vor ein paar Jahren nicht gedacht, dass das renommierte Kloten einmal absteigen würde. Wir in Biel konnten uns zweimal in der Ligaqualifikation nur knapp vor dem Abstieg retten. Darum sind wir vielleicht demütiger unterwegs als andere, wenn es um Zielsetzungen oder Ansagen geht.
In der Region Bern und Freiburg spielen zahlreiche Vereine im Eishockey ganz oben mit – der SCB, die SCL Tigers, der EHC Biel, Freiburg Gottéron und der B-Meister Langenthal – wie befruchtend ist das aus sportlicher Sicht?
Sportlich ist das super für die Region. Wirtschaftlich ist diese Dichte nicht nur positiv: Wir sind Konkurrenten in Sachen Sponsoring, das spüren alle Clubs.
Wenn alle im gleichen Teich fischen, werden die Fische weniger.
Wir fischen alle im gleichen Teich und wenn alle im gleichen Teich fischen, gibt es für alle weniger.
Was sind Ihre Ziele für die nächste Saison mit dem EHC Biel?
Wir wollen in kleinen Schritten weiterkommen. Eine neue Herausforderung ist unsere erste Teilnahme an der Champions Hockey League. Darauf freuen wir uns, auch wenn es Ressourcen absorbiert, Geld und Manpower. In der Schweiz wollen wir unter den sechs besten Mannschaften bleiben. Dann werden wir sehen, wo wir landen.
Das Gespräch führte Christian Liechti.