Sieben Kandidierende waren angetreten, um den freiwerdenden Sitz der Grünen Staatsrätin Marie Garnier zu erben. Nach dem ersten Wahlgang ist klar: Die Grünen verlieren ihren Sitz – ihre Kandidatin Sylvie Bonvin-Sansonnens ist als Drittplatzierte ausgeschieden.
Im zweiten Wahlgang dürfen nur noch die beiden Bestplatzierten aus dem 1. Wahlgang antreten: FDP-Kandidat Didier Castella, der das Spitzenresultat erzielte, und SP-Kandidatin Valérie Piller Carrard.
Rein rechnerisch hat Castella klare Vorteile: Die SP ist zwar seit den letzten kantonalen Wahlen die stärkste Partei im Kanton, die bürgerlichen Parteien wissen zusammen aber fast zwei Drittel der Wählerinnen und Wähler hinter sich.
Bürgerliche Geschlossenheit…
Hinzu kommt, dass sich die bürgerlichen Parteien geschlossen hinter Didier Castella stellen. Die CVP hatte ihn bereits im ersten Wahlgang unterstützt, für den zweiten hat ihm auch die SVP ihre Unterstützung zugesichert.
Allerdings käme es bei einer Wahl Castellas zu einem deutlichen Geschlechter-Ungleichgewicht; mit Anne-Claude Demierre (SP) wäre nur noch eine Frau in der Regierung.
…und Linke Zerstrittenheit
Für eine Wahl Valérie Piller Carrards müsste die Linke jedoch geschlossen an die Urne gehen, was alles andere als sicher ist. Weil die SP im ersten Wahlgang den Sitz der Grünen angegriffen hat, haben die Grünen der SP für den zweiten Wahlgang offiziell ihre Unterstützung verweigert.
Der Freiburger Staatsrat besteht aktuell aus drei CVP-Vertretern, zwei Sozialdemokraten, einem Freisinnigen und einer Grünen.
Was die bislang grössten Erfolge – und Niederlagen – der beiden Kandidierenden sind, und wie sie den Kanton Freiburg vorwärts bringen wollen, sehen Sie in den folgenden Videos.