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Erste S-Bahn der Schweiz Das Berner «Mandarinli» soll doch noch gerettet werden

Der RBS hat neue orange Züge angeschafft. Doch Nostalgiker wollen die alten «Mandarinli» retten. Weshalb?

Zwischen Worb und Bern fahren neue Züge des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS): mit Steckdosen und Klimaanlage, aber immer noch ohne WC. Die ersten sind seit Ende 2018 auf den Schienen. Gleichzeitig bedeutet die Neuerung auch das Aus für die alten, historischen «Mandarinli».

Die Mandarinli

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Die orangen Mandarinli sind die ältesten Fahrzeuge des RBS. Sie wurden in den 1970er-Jahren beschafft und waren auf der Linie S7 Bern-Worb im Einsatz. Auf eine Nachrüstung dieser Züge mit einer Klimaanlage muss der RBS aus wirtschaftlichen Gründen verzichten.

Zwei fahrtüchtige Mandarinli werden noch als Reserve behalten, aber im Normalfall nicht mehr im Fahrgastbetrieb im Einsatz stehen. Zwei der 21 Fahrzeuge erhalten laut RBS ein neues Leben in Madagaskar. Aber der Bahnhistorische Verein Solothurn-Bern (BVSB) versucht nun, auch in der Schweiz ein Mandarinli zu retten.

Wie genau?

«Das Mandarinli war die erste S-Bahn der Schweiz», sagt Sascha Attia vom BVSB. Damit seien neue Standards gesetzt worden. Aber jetzt sei die Zukunft der Mandarinli ungewiss. «Sehr gerne würden wir deshalb einen solchen Zug übernehmen und erhalten.» Zuerst wolle man aber die Öffentlichkeit mittels Infoanlass fragen, ob sie das auch wolle. Erst dann gelange man mit einer direkten Anfrage an den RBS.

Der Bahnhistorische Verein besitzt mehrere Wagen anderer Zug-Modelle. In Zukunft ist geplant, alle Fahrzeuge des Vereins der Öffentlichkeit als Museumsexponate zugänglich zu machen.

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