- Die Regierungen haben einen neuen Leistungsauftrag geschrieben für die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).
- Die FHNW muss ihren Bezug zur Praxis verbessern, insbesondere bei der Lehrer-Ausbildung.
- Und: Die Kantons-Beiträge an die Fachhochschule sollen leicht erhöht werden.
Eine Fachhochschule kostet Geld, viel Geld. Die Regierungen beantragen den Parlamenten einen Globalkredit von rund 940 Millionen Franken für die nächsten vier Jahre, d. h. 234 Millionen pro Jahr. Die Nordwestschweizer Bildungsfabrik soll damit von den Kantonen etwas mehr Geld erhalten als bisher.
«Es ist an der Zeit, dass die Fachhochschule etwas mehr Geld bekommt», sagt der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP): «Die Fachhochschule muss sich im interkantonalen Vergleich profilieren, neue Studiengänge entwickeln, auch im Bereich Weiterbildung. Umliegende Fachhochschulen wie Zürich, Luzern oder Bern sind innovativer».
Fast 9 Millionen Franken pro Jahr zusätzlich sollen die vier Kantone in die Fachhochschule investieren, schlagen die Regierungen vor. Wer wie viel zu zahlen hat, regelt ein komplizierter Verteilschlüssel. Der Aargau zahlt 36 Prozent der Ausgaben, Basel-Stadt 19 Prozent, Basel-Landschaft 29 Prozent und der Kanton Solothurn 16 Prozent.
Theorie und Praxis besser verbinden
Am Leistungsauftrag ändert sich nichts. Die FHNW muss junge Menschen in Bachelor- und Masterstudiengängen ausbilden. Wichtig ist auch die Forschung, die einen direkten Bezug zur Praxis haben muss.
Insbesondere bei der Lehrer-Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule der FHNW müsse der Praxis-Bezug verbessert werden, finden die Regierungen. Solothurns Bildungsdirektor Remo Ankli (FDP): «Uns ist wichtig, dass die Lehrerinnen und Lehrer, wenn sie ins Schulzimmer kommen, vor der Klasse bestehen können, und dass sie möglichst lange in ihrem Beruf bleiben.»
Einen Fokus legt der neue Leistungsauftrag zudem auf die Digitalisierung. Nicht nur in den Studienangeboten, sondern auch im eigenen Unterricht sei die Digitalisierung voranzutreiben: «Die Fachhochschule darf durchaus etwas vom Präsenzunterricht wegkommen», findet Remo Ankli. In der Corona-Krise habe sie bewiesen, dass sie das könne, die FHNW habe innert kürzester Zeit komplett auf Fernunterricht umgestellt. Nun gelte es, am Ball zu bleiben.
Bis jetzt hatte die FHNW einen Leistungsauftrag für jeweils 3 Jahre. Neu soll der Zeitraum auf 4 Jahre ausgedehnt werden. Die Regierungen begründen dies damit, dass die Hochschule so mehr Planungssicherheit habe. Zudem laufe man damit parallel zum Bund, der seine Gelder für Bildung, Forschung und Innovation jeweils auch für 4 Jahre bewillige.