Ganz einfach zusammengefasst könnte man sagen: Das Stadtspital Triemli hat bei der Buchhaltung geschlampt. Die Finanzkontrolle hat nämlich bei der Verbuchung, der Berechnung und dem Verwendungszweck der Arzthonorare Mängel aufgedeckt. Aber: Es gibt keine Belege, dass das Stadtspital dadurch geschädigt wurde. Denn mit dem falsch verwendeten Geld wurden vor allem Teamleistungen bezahlt.
- Mit der stationären Behandlung von privat und halbprivat versicherten Patientinnen und Patienten erwirtschaften die Ärzte Honorare. Mindestens die Hälfte soll in die Betriebsrechnung fliessen, der andere Teil steht den Ärzten zu, als Lohnbestandteil.
- Die Chefärztinnen und Chefärzte brauchten einen Teil dieser «Führungsreserve» aber für anderes. Zum Beispiel für Weiterbildungen des Teams oder Teamevents. Nett gemeint, aber nicht reglementskonform.
- Aufgrund der Abklärungen ergeben sich «keine Belege für einen möglichen finanziellen Schaden» für das Triemli oder die Stadt, heisst es in der Mitteilung der Finanzkontrolle.
Der Zürcher Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri will nun ein neues Reglement über die Verwendung von Arzthonoraren erstellen. Denn der Bericht hält fest, dass die Rechtsgrundlagen über die Verwendung dieser Honorare veraltet und unklar formuliert seien. Bis dieses neue Reglement gilt, bleiben die alten Ärztehonorare liegen.
Die ehemalige Gesundheitsvorsteherin Claudia Nielsen (SP) hatte aufgrund dieser falschen Verbuchungen am Triemlispital kurz vor den Stadtratswahlen ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur für den Stadtrat bekannt gegeben. Wegen der Finanzlage der Stadtspitäler war Nielsen schon länger unter Druck gestanden.