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Fernunterricht im Aargau Auch der Aargau bereitet nun die Schule zu Hause vor

Was der Kanton Solothurn bereits seit zwei Wochen macht, soll bald auch im Aargau eingeführt werden. Falls der Schulunterricht am 20. April nach den Frühlingsferien nicht wieder aufgenommen werden kann, gibt es auch im Kanton Aargau Fernunterricht, also Schule zu Hause gemäss Lehrplan.

Man wolle «ein aussergewöhnliches Schuljahr gut zu Ende bringen», erklärte Bildungsdirektor Alex Hürzeler in einer Telefonkonferenz am Montagmorgen. Die Schülerinnen und Schüler sollen in ihrer weiteren Laufbahn keine Nachteile haben wegen der aussergewöhnlichen Umstände durch die Corona-Krise.

Die Reaktion des Lehrerverbands

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Dass der Aargau länger mit einem Konzept zum Fernunterricht gewartet hat als andere Kantone, stört Elisabeth Abbassi nicht – im Gegenteil. Vom Bildungsdirektor sei es «extrem führungsstark gewesen», sich nicht von der Geschwindigkeit der Nachbarkantone beeindrucken zu lassen, so die Präsidentin des Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands.

Die Lehrpersonen hätten nun ausprobieren können, welche Möglichkeiten des Fernunterrichts technisch funktionieren. In anderen Kantonen hätten sich zum Teil chaotische Szenen ereignet: Eltern, die zum ersten Mal im Homeoffice arbeiten mussten und Kinder, welche gleichzeitig für die Schule arbeiten sollten.

Auch dass die Lehrpersonen nun in den Frühlingsferien das Angebot für Fernunterricht organisieren müssen, findet Abbassi nicht weiter schlimm. Angestellten im Gesundheitswesen etwa seien die Ferien auch gestrichen worden. Zudem sei während Krise nicht der Moment, um Forderungen zu stellen. Änderungen könne man danach diskutieren.

Man habe mit dem Fernunterricht länger zugewartet, um alle Beteiligten nicht zu überlasten, so Bildungsdirektor Hürzeler. Zuerst solle ein wenig Ruhe ins System mit Schülern, Lehrpersonen und Eltern gebracht werden.

Lehrer schauen für Unterricht, Eltern für Arbeitsplatz

Auch beim Fernunterricht wären die Lehrpersonen für den Volksschul-Unterricht verantwortlich. Die Eltern müssten allerdings dafür sorgen, dass die Kinder daheim einen geeigneten Arbeitsplatz für das selbstständige Arbeiten haben.

Noten gibt es während des Fernunterrichts im Aargau nicht. Für das Zeugnis werden die Bewertungen bis am 13. März berücksichtigt. Falls der Präsenzunterricht vor Ende des Schuljahres wieder aufgenommen werden kann, könnten aber weitere Beurteilungen gemacht werden, so das Bildungsdepartement.

An den Kantis läufts

Schon seit dem 16. März lernen die Schülerinnen und Schüler an den Kantons- und Berufsschulen per Fernunterricht. Unterrichtsmaterial, Aufträge oder Unterricht per Video werden online angeboten. Alle Lernenden im Abschlussjahrgang sollen die Möglichkeit haben, einen Abschluss zu machen. Zu den Berufsschülern teilt der Kanton Aargau mit, dass die meisten an ihren Schultagen nicht in ihrem Betrieb arbeiten müssten. Die Lehrbetriebe hielten sich mehrheitlich an die Vorgaben.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 30.3.2020, 12:03 Uhr ; 

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