Der Schweizer Film «Der Läufer» von Regisseur Hannes Baumgartner erzählt die Geschichte eines Spitzensportlers, der zum Mörder wurde. Der Film feierte am Samstagabend am Zurich Film Festival Premiere.
Das Drehbuch basiert auf einem realen Fall von einem jungen Sportler, der im Thurgau aufwuchs und 2002 in Bern Frauen angriff. In Untersuchungshaft nahm er sich das Leben.
«Mir ist der Kriminalfall noch stark in Erinnerung. Ich war damals selber Läufer und nahm teilweise an den gleichen Rennen teil, wie die reale Figur», sagt Produzent Stefan Eichenberger. Drei Jahre lang hat sein Team recherchiert. Die Lücken füllten sie fiktional auf.
Aus diesem Grund wurden auch alle Namen geändert und die Geschichte in die Gegenwart geholt. «Es ist kein Dokfilm, aber wir probieren so echt wie möglich zu erzählen», so Eichenberger. Der Film kommt komplett ohne Musik aus. «Wir wollten das Publikum nicht mit Musik beeinflussen.» Es dominieren Geräusche wie Schritte oder Atmen des Sportlers.
Der Täter steht im Mittelpunkt, die Perspektive bleibt aber neutral, fast distanziert. Es gehe nicht darum, Empathie für den Täter zu schüren, sagt Eichenberger, im Gegenteil: «Der Film soll eine Diskussion anregen zu Gewalt und wie sie entsteht.»
Der Kinostart von «Der Läufer» ist am 4. Oktober.