Der Findling im Dorfzentrum von Seengen, zwischen Burgturm und dem alten Schulhaus, erinnerte an die Eiszeit. Ein Gletscher brachte den 120 Tonnen schweren Gesteinsbrocken aus den Alpen nach Seengen. Ursprünglich lag er beim Schlosshotel Brestenberg, in den 80er-Jahren wurde er aber ins Dorfzentrum gebracht.
Dort konnte er aber nicht bleiben: Der Platz wird wegen der anstehenden Sanierung der Schulstrasse in Seengen knapp. Darum musste der Findling am Donnerstag erneut seinen Standort wechseln.
Zahlreiche Schaulustige fanden sich am Donnerstagvormittag beim alten Schulhaus in Seengen ein. «Lüpfe, lüpfe», schrien die Kindergartenkinder in voller Lautstärke. Viele Anwesende haben gute Erinnerungen: «Natürlich haben wir versucht raufzuklettern», erzählt eine Mutter, die mit ihrer Tochter vorbeigekommen ist. Das Raufklettern sei nicht ganz einfach. Und eine Schülerin lacht: «Ich bin nie raufgekommen, muss ich zugeben. Es gibt aber solche, die es geschafft haben.»
Der 3 Meter hohe, 6 Meter lange und 120 Tonnen schwere Findling wurde mit einem Pneukran in die Höhe gehoben. Vier Lastwagen hatten zuvor die Gegengewichte angeliefert. Die Seengener Zuschauer sprachen von einem Spektakel: «Das macht Eindruck», sagte ein pensionierter Lastwagenchauffeur.
20 Personen waren am Transport des Findlings beteiligt. Zuerst wurden zwei Löcher unter dem Findling durchgegraben, um die Gurten zu befestigen. Gleichzeitig wurde der Kran aufgebaut. Anschliessend wurde der Felsbrocken auf einen Speziallaster verladen und abtransportiert. Der neue Standort liegt in der Nähe des Schloss Hallwyl, bei der Bushaltestelle.
Dort wartet der Findling nun auf die nächsten Abenteurer, die seine Besteigung versuchen.