Ausgangslage: Skyguide ist für die Flugsicherung in der Schweiz und im angrenzenden Ausland zuständig. Skyguide stellt ihre Leistungen den Flughäfen und -plätzen, auf denen das Unternehmen tätig ist, in Rechnung. Einer der 14 Standorte von Skyguide ist der Flughafen Grenchen. Im Gegensatz zu anderen Jahren haben Skyguide und der Flughafen Grenchen in diesem Jahr jedoch keinen Leistungsvertrag abgeschlossen. Warum?
Das sagt der Flughafen Grenchen: Conrad Stampfli, Vizepräsident des Flughafens Grenchen, ist der Meinung, dass Skyguide viel zu viel Geld vom Flughafen Grenchen fordere. Die Forderung für die Flugsicherung des laufenden Jahres beträgt 6 Millionen Franken. «Wir schätzen die Leistungen von Skyguide, aber diese Leistungen sind einfach zu teuer.» Hinzu komme, dass Skyguide in den letzten Jahren immer weniger Stunden in Grenchen gearbeitet habe, dafür aber immer teurere Rechnungen gestellt habe.
Das sagt Skyguide: Man habe sich mit allen anderen Flughäfen in der Schweiz auf einen Vertrag einigen können, nur mit Grenchen nicht. Das sagt Skyguide-Sprecher Raimund Fridrich. «Die Kosten sind gesetzlich festgelegt, man kann nicht sagen, das sei zu teuer.» Dem Flughafen Grenchen gehe es letztlich darum, sich die Leistungen von Skyguide durch den Bund finanzieren zu lassen, so Fridrich.
So geht es weiter: Wenn sich der Flughafen Grenchen und Skyguide nicht auf einen Vertrag einigen können, dann muss das Bundesamt für Zivilluftfahrt verfügen, wie viel Skyguide verrechnen darf. Diese Verfügung könnten beide Parteien – also sowohl Skyguide wie auch der Flughafen Grenchen – anfechten. Dann müsste sich unter Umständen das Bundesverwaltungsgericht mit dem Streit befassen.