Auf vielen Gräbern auf dem Schosshaldenfriedhof in Bern blühen noch die Sommerblumen. Doch die Laubblätter künden es an: Der Winter kommt.
Über 3000 Gräber auf 16 Hektaren Friedhof werden in diesen Tagen neu bepflanzt und so auf den Winter vorbereitet. Die 20 Mitarbeiter der Berner Friedhöfe haben daher allerhand zu tun. Sie setzen winterfeste Erika-Blumen auf die Gräber und decken sie mit Tannenzweigen.
Der Herbst sei eine intensive Zeit für die Gärtnerinnen und Gärtner der Friedhöfe, sagt Walter Glauser, der Bereichsleiter der Berner Friedhöfe. «Die Winterbepflanzung mit den präzis angeordneten Tannenzweige recht schwierig und aufwändig».
Die Nadeldecke müsse den Winter über halten und auch im Frühling noch schön grün sein. Normalweise gelinge das, so Glauser, «ausser wenn Krähen auf den Gräbern wühlen, auf der Suche nach Würmern», ergänzt ein Mitarbeiter.
Doch zu tun gebe auch anderes: «Wir müssen im Herbst viel Laub räumen.» Hunderte von Bäumen stehen auf dem Friedhof. Und auch vom angrenzenden Wald windet es Blätter auf die Gräber. Bereits türmen sich die Laubhäufen zwischen den Grabfeldern.
Thema Friedhof
Aber warum das Laub nicht auch einmal liegen lassen – gerade auf dem Friedhof, dem Ort der Vergänglichkeit? Walter Glauser stimmt teilweise zu: «Es ist schon schön, durch die Blätter zu schlurfen und die Farben zu sehen. Aber wenn es regnet und glitschig wird, ist das zu gefährlich für die Besucher.»
Sowieso bestimmten die Besucher, wie es auf dem Friedhof aussieht, sagt Glauser: «Die Angehörigen bezahlen für die Grabbepflanzung, daher kümmern wir uns darum.» Dass der Friedhof intensiv gepflegt wird und ein optisch schöner Ort sei, zeige auch, dass unsere Gesellschaft den Verstorbenen gedenke.