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Für mehr Transparenz Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr will bessere Corona-Daten

Wo stecken sich Menschen mit dem Corona-Virus an? Solche Informationen wären wichtig, findet die Zürcher SP-Politikerin.

Es brauche mehr Transparenz, findet die Zürcher Direktorin der Justiz und des Inneren, Jacqueline Fehr. Transparenz darüber, wo sich die Menschen in der Schweiz mit dem Corona-Virus angesteckt haben. Es sei relevant zu wissen, ob sich jemand im Restaurant, in Zug oder Tram, im Fitnesscenter oder im Schwimmbad angesteckt habe, sagt die Chefin des statistischen Amts.

Öffentliche Diskussion

Solche Daten müssten schweizweit öffentlich zugänglich sein, damit getroffene Massnahmen besser nachvollziehbar seien, aber auch öffentlich diskutiert werden könnten, so die SP-Regierungsrätin gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».

Der Kanton Zürich ist in dieser Hinsicht nicht gerade ein Vorreiter. Es werden zwar bereits Alter und Geschlecht der Neuinfizierten publiziert und die Anzahl Fälle pro Bezirk. Eine Veröffentlichung der Anzahl Fälle pro Wohngemeinde, wie dies der Kanton Bern macht, lehnt Zürich hingegen ab.

Bei den Daten handle es sich um sensible Gesundheitsdaten, gibt die kantonale Datenschutzbeauftragte, Dominika Blonski, zu bedenken: «Je genauer man weiss, wo ein Fall aufgetreten ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Person identifiziert werden kann.»

Mehr Daten auch im Kanton Zürich

Die Zürcher Gesundheitsdirektion sucht deshalb nach anderen Lösungen, wie mehr Daten zu den Corona-Infektionen veröffentlicht werden können; ohne den Persönlichkeitsschutz zu verletzen. Für Stefan Neubert, zuständig für die Abteilung Datenanalyse, wären ungefähre Angaben pro Gemeinde, wie beispielsweise zwischen 0 und 10 Infizierten, denkbar.

Gleichzeitig warnt er davor, dass solche Daten eine falsche Sicherheit vermitteln könnten: «Einerseits sind die Menschen sehr mobil, andererseits kann bis zu eine Woche Zeit vergehen, bis die Daten veröffentlicht werden.»

Aufwändiges Contact Tracing

Bleibt noch die Frage nach der besseren Erkennung, wo sich die Menschen infiziert haben. Solche Angaben seien schwierig zu erheben, sagt Stefan Neubert. Bei der Zurückverfolgung der Ansteckungsketten, im Contact Tracing, würden die infizierten Personen zwar dazu befragt, doch viele Menschen wüssten nicht, wo und bei wem sie sich mit dem Virus angesteckt hätten. Die Angaben müssen also strukturiert und analysiert werden, um womöglich zum ersten Glied in der Kette zu gelangen. Eine aufwändige Arbeit, die aber gemacht werde.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr ; 

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