Auch die Olma will mit der Zeit gehen. Im Falle der grössten Landwirtschafts- und Ernährungsmesse der Schweiz heisst das: Den Beruf des Bauern, der Bäuerin muss auch digital ausgeführt werden können. Erstmals in ihrer Geschichte widmet sich die Olma deshalb dem elektronischen Sport, E-Sport – oder anders gesagt: dem Gaming. «Wir versuchen immer auch, den Gap zwischen Moderne und Tradition zu schliessen. Gaming ist ein Thema, das wahnsinnig modern ist und eine andere Zielgruppe anspricht», sagt Messeleiterin Manuela Fürer.
In der Halle 3 wurde eine Sonderschau eingerichtet, die «Farming Simulator Game Zone». Besucherinnen und Besucher können dort «Landwirtin oder Landwirt» spielen – auf einer grossen Bühne in einem Bürostuhl sitzend, der aussieht wie der Sitz eines Rennautos.
400 Landwirtschaftsmaschinen können von diesem Bürostuhl aus virtuell über eine Leinwand gelenkt werden, mit dem Ziel, erfolgreich einen Bauernhof zu betreiben. «Dabei kann man viel über Landwirtschaft und Maschinen lernen», sagt Claas Eilermann von der Herstellerfirma Giants Software.
Erfolgreichstes Computerspiel der Schweiz
Täglich werden kleine Turniere durchgeführt, die besten Spielerinnen und Spieler dürfen sich am 16. Oktober im Olma-Farming-Cup-Finale messen. Wer digital am besten sät, erntet und düngt, wer seine vielen Maschinen am besten im Griff hat, der gewinnt. Begleitet wird das Ganze von einem Kommentator, wie es für sportliche Wettkämpfe üblich ist.
Das Spiel «Farming Simulator» stammt von Giants Software, einem Unternehmen aus dem zürcherischen Schlieren, und ist bereits seit 13 Jahren auf dem Markt. Es ist ein Kassenschlager und gilt als das erfolgreichste Schweizer Computer- und Konsolenspiel überhaupt. Von der letzten Ausgabe, die im Jahr 2019 erschienen ist, haben die Hersteller 25 Millionen Stück verkauft. Millionen von Spielerinnen und Spielern messen sich weltweit in Wettkämpfen, bei denen es Hunderttausende von Franken Preisgeld zu gewinnen gibt.
Neues Standbein für die Olma Messen?
Die neuste Version des Spiels erscheint im November. An der Olma kann sie jetzt schon gespielt werden.
Versuchen die Olma Messen damit, sich in der E-Sport-Szene zu etablieren, um allenfalls einmal ein Grossturnier austragen zu können? «In der Schweiz hat sich bis jetzt noch niemand an ein ganz grosses Turnier herangetraut», sagt Marco Wehrli, der bei den Olma-Messen für die Entwicklung neuer Geschäftsfelder zuständig ist. «Aber wir sind an diesem Thema sicher sehr stark interessiert.»