- Von Januar bis September 2018 haben sich 950 Personen im Kanton Aargau selbst angezeigt. Sie besitzen bisher unversteuertes Vermögen im Ausland.
- Im Kanton Solothurn waren es 660 Personen, das sagt das Solothurner Finanzdepartement auf Anfrage von SRF.
- Im Aargau wurden Vermögenswerte im Wert von rund 200 Millionen Franken gemeldet, heisst es auf Anfrage beim Finanzdepartement.
- Im Kanton Solothurn waren es total 126,5 Millionen Franken.
Bis Ende September konnten Steuersünder straffrei Vermögen im Ausland nachmelden, zum Beispiel bisher nicht deklarierte Liegenschaften. Die Zahl der Selbstanzeigen ist im Kanton Aargau – wie in anderen Kantonen auch – in den Jahren 2017 und 2018 sprunghaft angestiegen.
Im Vergleich zu den vorigen Jahren haben sich rund viermal mehr Steuersünder selbst angezeigt, wie das Finanzdepartement auf Anfrage von Radio SRF sagt.
2017 waren es 1113 Selbstanzeigen – in den ersten neun Monaten dieses Jahres waren es 950. Damit dürften die Zahlen bis Ende 2018 etwa das Vorjahresniveau erreichen. Grund für den Anstieg der Selbstanzeigen dürfte der Automatische Informationsaustausch (AIA) sein.
Steuergeld-Segen, Höhe noch unklar
Die Personen, die sich selbst angezeigt haben, müssen die bisher verschwiegenen Vermögenswerte nun versteuern – inklusive Verzugszinsen. Allerdings müssen sie keine Busse oder Strafe bezahlen. Von den zusätzlichen Steuereinnahmen profitieren sowohl der Kanton als auch die Gemeinden, wie das Aargauer Finanzdepartement erklärt. Allerdings lasse sich noch nicht beziffern, wie viel Steuergeld zusätzlich in die Kassen gespült werde.
Bis Ende September galt im Rahmen des AIA die sogenannte kleine Steueramnestie. Personen, die im Ausland Vermögenswerte wie Bankkonten, Wertschriften oder Immobilien besitzen, konnten diese straffrei nachmelden. Ab Oktober müssen die Steuersünder zusätzlich noch eine Strafe bezahlen.
Unter den Selbstanzeigen sind nicht nur «Grossverdiener», die ihr Geld illegal in Steueroasen «parkieren». Bei den kantonalen Steuerämtern haben sich auch viele Arbeiter gemeldet, die zum Beispiel in Spanien, Portugal oder Italien Häuser besitzen und diese bisher nicht gemeldet hatten.
Im Kanton Solothurn konnte das kantonale Steueramt auf Anfrage von SRF bisher keine Angaben machen zu diesem Thema.