- Spreitenbach führt die Kehrichtsackgebühr ein, das hat die Gemeindeversammlung am Dienstagabend entschieden.
- Das neue Abfallreglement kam mit 90 Ja zu 70 Nein durch.
- Damit hat nun auch die letzte Gemeinde im Aargau Pauschalen durch Gebühren ersetzt.
«Ich gehe nicht davon aus, dass es ein Referendum gibt», sagt der Gemeindepräsident von Spreitenbach, Valentin Schmid. Damit könnte ein Schlussstrich unter ein Dauerthema in Spreitenbach gezogen werden.
2011 hatte das Bundesgericht entschieden, dass die Gemeinden in der ganzen Schweiz den Abfall verursachergerecht entsorgen müssen. Wer viel Abfall produziert, bezahlt mehr als jener, der wenig produziert.
Nach diesem Prinzip funktionieren alle Abfallreglemente der Aargauer Gemeinden. Sie bestehen meist aus einer Grundgebühr und Gebühren für die Kehrichtsäcke.
Mehrere Anläufe in Spreitenbach
Nur Spreitenbach war bisher noch eine Ausnahme. Hier zahlten die Haushalte einfach Pauschalen, ganz egal, ob sie viel oder gar keinen Abfall produzierten. Der Gemeinderat versuchte schon länger, die Bevölkerung von der Kehrichtsackgebühr zu überzeugen. Er scheiterte aber zuletzt im November 2017 .
Auch dieses Mal war der Entscheid an der Gemeindeversammlung relativ knapp - mit 90 Ja zu 70 Nein-Stimmen. Viele seien der Meinung, dass es auch mit dem jetzigen System funktioniert, so die Begründung von Gemeindepräsident Valentin Schmid. Zudem gebe es die Befürchtung, dass es in Zukunft in Spreitenbach mehr Littering und illegale Abfallentsorgung geben könnte. «Wir müssen sicher gut kontrollieren», verspricht Schmid deshalb.