Worum geht es? Der Berner Rockmusiker Gölä plante anlässlich seines 25-jährigen Bühnenjubiläums ein Festival auf dem Flugplatz in Buochs. Das dreitägige «Earthbeat-Festival» hätte vom 7. bis 9. Juni stattfinden sollen. Einen Monat vorher musste der Berner den Grossanlass jedoch absagen. Pünktlich zur Veröffentlichung seines neuen Albums verkündet Gölä einen neuen Termin: Am 25. Januar 2025 spielt er ein zweieinhalbstündiges Extrakonzert im Zürcher Hallenstadion.
Wieso wurde das Festival abgesagt? Der Ticketverkauf für das Festival liess zu wünschen übrig. Alleine um die Kosten des Anlasses zu decken, hätten an den drei Tagen je zehntausend Fans kommen müssen. Hauptsächlich waren aber nur die Tickets für den Freitag beliebt. «An dem Abend hätte ich ein Spezialkonzert mit alten Songs gegeben. Der Rest interessierte kein Schwein», erzählt Gölä im Gespräch mit «G&G»-Moderator Joel Grolimund. Hätte der Rockmusiker das Festival nicht abgesagt, wären die Kosten aus dem Ruder gelaufen.
Wie geht es Gölä dabei? «Der Schmerz sitzt noch immer tief», so der Sänger. Die ersten Tage nach der Absage seien die schlimmsten gewesen. Gölä hatte Grosses vor: Drohnen- und Lasershow, die Fans hätten mit Camper und Lastwagen kommen können. «So richtig amerikanisch halt», erklärt er, aber vielleicht würden Herr und Frau Schweizer ja nicht so gerne campen.
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Bild 1 von 3. Mit Sänger Trauffer füllte Gölä als Duo «Büetzerbuebe» im Jahr 2022 zweimal das Zürcher Stadion Letzigrund. Bildquelle: KEYSTONE/ENNIO LEANZA.
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Bild 2 von 3. Bereits damals wollte Gölä eine riesige Show anbieten. Hier mit dem Töff auf dem Laufsteg. Bildquelle: KEYSTONE/ENNIO LEANZA.
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Bild 3 von 3. Um die Bühne wurden im Stadion sogar zwei grosse Krane aufgestellt. Bildquelle: KEYSTONE/ENNIO LEANZA.
Was sind die Folgen? Nicht nur emotional ist es eine saftige Pille zu verdauen, auch finanziell. «Wir rechnen mit 300'000 bis 500'000 Franken Verlust», so Gölä. Stets würde er versuchen, das Maximum zu bieten. Mit all den Spezialeffekten, die er sich für das Festival wünschte, wären die Kosten aber ohnehin schon hoch gewesen. Auf dem Flugplatz Buochs hätte es aussehen sollen, wie wenn der Mars brennt. Gölä zeigt sich jedoch reflektiert: «Ich habe mich klar überschätzt.»
Ich bin dankbar. Dankbar, dass ich das schon so lange machen darf und mich meine Fans nie haben fallen lassen.
Wie geht es jetzt weiter? Für das am Freitag erschienene Album «25x Studio Session» hat der Mundartsänger zahlreiche Lieder aufgenommen, die er schon lange nicht mehr live gesungen hat. An seinem Jubiläumskonzert im Zürcher Hallenstadion will er genau diese wieder spielen. «Ich bin halt ein Dienstleister, kein Künstler. Man muss den Leuten das bieten, was sie mögen.» Auf seine Musikkarriere sei der Sänger nicht stolz. Aber: «Ich bin dankbar. Dankbar, dass ich das schon so lange machen darf und mich meine Fans nie haben fallen lassen.»