2016, als Arnold «Nöldi» Forrer seinen 137. Kranz gewann und damit den Schweizer Rekord aufstellte, hätte er sich zurücklehnen können. Doch der damals 37-Jährige wollte mehr. «Das Feuer und die Leidenschaft waren immer noch da. Ich konnte nicht aufhören. Ich wollte 150 Kränze. Um jeden Preis», erklärt Forrer im neuen Dokumentarfilm «Ein Wille aus Titan».
Diese Entschlossenheit trieb den erfolgreichsten Schwinger in der Geschichte des eidgenössischen Schwingverbandes an, trotz schmerzender Hüften und kaputten Knien weiterzumachen.
Im Jahr 2019 erhielt der Käsermeister ein neues Hüftgelenk – aus Titan. Verletzungen begleiteten ihn, und nicht selten zweifelten Beobachter und Kollegen an seinem Fortsetzen. Doch Forrers eiserner Wille und sein unerschütterliches Ziel führten ihn schliesslich im Juli 2022 zum ersehnten 150. Kranz.
Ich konnte allen beweisen, dass ich auch gesund aufhören kann. Auch wenn alle sagten, ich solle der Gesundheit zuliebe aufhören
Kurz darauf folgte sogar noch ein weiterer Kranz, bevor er im August desselben Jahres an seinem Lieblingsschwingfest auf der Schwägalp endgültig zurücktrat. Nöldi Forrer begründete diesen Schritt damit, dass die Motivation nicht mehr zu 100 Prozent da sei und er mit Knieproblemen zu kämpfen habe.
Der letzte Triumph
Im Dokumentarfilm wird auch der Moment festgehalten, als Forrer nach seinem letzten grossen Erfolg die Schwingerhosen für immer an den Nagel hängt. Es ist ein emotionaler Augenblick, der seine lange und beeindruckende Karriere abschliesst.
«Im Moment, wo ich gesund aufhören konnte, machte sich ein Gefühl von Genugtuung breit. Ich konnte allen beweisen, dass ich auch gesund aufhören kann. Auch wenn alle sagten, ich solle der Gesundheit zuliebe aufhören. Das war die Genugtuung. Nicht das Erreichen der 150 Kränze», reflektiert Forrer im Film.