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Glitzerbild-Firma Bezahlt, aber keine Lieferung und keinen Kundendienst

Eine Frau bestellt zwei Bilder mit Glitzersteinen zum Aufkleben. Nach der Bestellung passiert einfach nichts mehr.

Die Frau fand die Idee witzig. Bilder, bei denen man nach dem Prinzip «Malen nach Zahlen» bunte Glitzersteinchen auf eine Vorlage klebt. Für 142 Franken hat sie bei diamantbild.ch zwei solche Bilder bestellt. «Tierbilder für meine Kinder, die sie dann im Zimmer aufhängen können», erzählt sie.

Nach der Bestellung hat sie von zwei verschiedenen E-Mail-Adressen je eine Bestätigung erhalten. Doch die Bilder wurden nicht geliefert. Nach zwei Wochen fragte die Kundin per Mail zum ersten Mal nach. Es folgten vier weitere Anfragen. Zudem richtete sie extra einen Instagram-Account ein, da dies auf der Homepage als zweite Kontaktmöglichkeit aufgeführt war. Doch auch auf Instagram: Mehrere Anfragen, keine Reaktion.

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Entschuldigung «mit ganz vielen Ausreden»

Die Frau meldet sich beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Und bereits wenige Stunden nachdem «Espresso» diamantbild.ch um eine Stellungnahme bittet, meldet sich die Firma bei der Kundin. Sie erhält auch umgehend das Geld erstattet und eine Entschuldigung «mit ganz vielen Ausreden», wie sie erzählt.

Dieselben Erklärungen für die ausstehende Lieferung und das lange Schweigen erhält auch «Espresso»:  «Aufgrund der Schliessung mehrerer chinesischer Häfen, sowie der weltweiten Lieferschwierigkeiten, ist es auch bei uns leider zu Lieferverspätungen gekommen. Die Ware haben wir leider bis heute nicht erhalten, da wir ausschliesslich in China produzieren lassen», schreibt Firmenchef Ozan Bozkurt.  Zudem habe es «einen Fehler im System» gegeben. Die Bestellung der Kundin sei gar nicht aufgetaucht und deshalb auch nicht ausgeführt worden. Allerdings hat sie, wie erwähnt, zwei Bestellbestätigungen erhalten.

Diamantbild.ch verspricht Besserung

Lieferprobleme sind allerdings noch kein Grund, um mehrere Mails und Instagram-Anfragen einer Kundin nicht zu beantworten. Diamantbild.ch schreibt dazu, sie seien ein junges Start-up und die Firmenorganisation in einer Testphase. Da das Produkt bei den Leuten so gut ankomme, seien sie regelrecht überrannt worden: «Zusätzlich wurde unser Instagram-Profil gehackt. Die E-Mails konnten nicht alle beantwortet werden, da es zu viele waren. Der Ansturm, der auf uns zukam, auf den waren wir nicht vorbereitet.» Nun hätten sie das Personal aufgestockt. Das Problem sei gelöst und Diamantbild gebe sein Bestes für die Kundschaft.

Für die betroffene Frau kommt dieses Versprechen jedoch zu spät. Sie will nicht mehr bei einer Firma bestellen, die erst reagiert, wenn «Espresso» interveniert.

Espresso, 7.7.2022, 8:13 Uhr

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