Vor 20 Jahren, am 12. September 2003, starb Johnny Cash im Alter von 71 Jahren. Der Amerikaner ging als einer der prägendsten Country-Musiker in die Geschichte ein. Sein Weg auf den Country-Olymp verlief jedoch alles andere als geradlinig.
In den sechziger und siebziger Jahren noch als Volksheld gefeiert, litt Cashs Karriere in den achtziger Jahren. Country-Musik und Synthesizer wollten nicht so recht zusammen passen. Seinen Legendenstatus zementierte der «King of Country» schliesslich ab dem Jahr 1994. Damals begann er, mit dem Produzenten Rick Rubin zusammenzuarbeiten.
Der Superstar, der beim Volk blieb
In Erinnerung bleibt Cash, geboren in eine mittellose Familie, als Superstar, der sich nicht mit der Oberschicht identifizierte. Mit seinen Liedern wollte er denjenigen eine Stimme geben, welche nicht zu Wort kommen konnten. Er setzte sich für die Opfer, Verliererinnen und die Ausgestossenen ein und gab im Jahr 1968 sogar zwei Konzerte in amerikanischen Gefängnissen.
Er war unberechenbar, weil man nie genau wusste, was er vorhatte. Sei es stilistisch, aber auch in seinen politischen Äusserungen.
Der Mann mit der Bassbariton-Stimme liess sich nichts vorschreiben. Auch nicht, als ihn 1972 der damalige US-Präsident Richard Nixon damit beauftragte, sich mit zwei Songs über Sozialhilfe-Empfänger lustig zu machen. Cash spielte beim Besuch im Weissen Haus stattdessen drei Protestlieder. SRF-Musikredaktorin Christa Helbling sagt über Cash: «Er war unberechenbar, weil man nie genau wusste, was er vorhatte. Sei es stilistisch, aber auch in seinen politischen Äusserungen. Er war gegen den Vietnamkrieg, aber gleichzeitig auch ein stolzer Amerikaner.»
Cash war mehrere Jahre drogen- und medikamentensüchtig
Der Erfolg des «Man in Black» warf jedoch auch seine Schatten: Durch seine Drogeneskapaden strapazierte er seine Gesundheit mit verschiedenen Giften. «Er war alkoholabhängig und süchtig nach Tabletten. Er konsumierte Amphetamine. Das hat ihn aufgeputscht, und so konnte er seine vielen Touren durchstehen», sagt Helbling.
Cashs musikalisches Erbe reicht über seine Lebzeit hinaus. Die letzten Jahre vor seinem Tod seien laut Cash «die produktivsten seiner Karriere» gewesen. So erschien 2010, sechs Jahre nach seinem Tod, sein letztes Album «Ain't No Grave». Tatsächlich stürmte Cash aus dem Grab heraus noch ein letztes Mal die Charts.