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Knisternde Kunst in Kloten Sexyness in der Manege: «Ohlala» oder «Ohjemine»?

«Ohlala» steht für Zirkusunterhaltung mit erotischem Touch. Doch wo ist die Grenze zwischen Sexyness und Sexismus? Sicher ist: Der Grat ist beim 10-jährigen Jubiläum des Zirkus schmaler als auch schon.

«Hinsichtlich der erotischen Elemente kriegen wir keine empörten Reaktionen. Im Gegenteil: Die Menschen wünschen sich sogar eher, dass wir noch mutiger sind». Das sagt Gregory Knie, Direktor von «Ohlala». Doch gleichzeitig müsse eine gewisse Vorsicht beibehalten werden, weil man ein breites Publikum ansprechen wolle.

Einige wünschen sogar, dass wir noch mutiger sind.
Autor: Gregory Knie Direktor «Ohlala»

Im Publikum sitzen Menschen, die sich mit sexy Performances auskennen. Etwa Kontorsionistin und Bühnenkünstlerin Nina Burri: «Ich kam mit einer gewissen Skepsis und hoffte, dass es nicht billig wirkt. Wenn es nur um die nackte Haut geht, wäre das ein Problem. Zum Glück ist das nicht der Fall.»

Für die frühere Eiskunstläuferin Denise Biellmann ist die Ästhetik das entscheidende Element: «Es muss künstlerisch sein, damit es durchgeht. Beim Eiskunstlauf ist das genauso.» Sängerin Co Nicollier von der Band «ZiBBZ» ergänzt: «Als Performance-Künstlerin muss man sich auf der Bühne wohlfühlen. Nur wenn das gegeben ist, kann sich auch das Publikum wohlfühlen.» Bei ‹Ohlala› sei das so.

Hinzu kommt: «Ohlala» besteht nicht nur aus Erotik, sondern auch aus Musik, Komik und Akrobatik. «Das bildet gemeinsam mit dem Dekor und der Belichtung ein Gesamtpaket», sagt Gregory Knie. Und doch lässt sich nicht abstreiten, dass nackte Haut das treibende Element der Show ist. Die anwesende Showprominenz ist sich allerdings einig. Solange Können und Kunst nicht zu kurz kommen, ist auch das Knistern ein legitimes Stilmittel.

Gesichter & Geschichten vom 26.10.2022, 18:35; SRF 1 ; 

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