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Lenny Kravitz im Interview «Kuhglocken sind so ausdrucksstark und funky»

Zwei Tage vor seinem 60. Geburtstag veröffentlicht der US-amerikanische Musiker Lenny Kravitz sein 12. Studioalbum «Blue Electric Lights». Der vierfache Grammy Gewinner erzählt im Interview mit SRF, wie das Album zustande kam und woher er seine Inspiration holt.

Lenny Kravitz

Musiker

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Lenny Kravitz ist ein US-amerikanischer Musiker, Sänger, Songwriter und Schauspieler. Geboren 1964 in New York City, wuchs er in einer künstlerischen Familie auf; seine Mutter war die bekannte Schauspielerin Roxie Roker. Kravitz begann seine musikalische Karriere Ende der 1980er-Jahre und veröffentlichte 1989 sein Debütalbum «Let Love Rule», mit welchem er sowohl in Europa als auch in den USA die Charts stürmte. Mit dem Lied «Fly Away», welches zu seinen bekanntesten Liedern gehört, gewann er 1999 seinen ersten Grammy Award in der Kategorie «Best Male Rock Performance». Auch die darauffolgenden drei Jahre gewann Kravitz in dieser Sparte. Sein Musikstil ist hauptsächlich Rock, mit Einflüssen von Soul, Funk und Reggae. Neben seiner Musikkarriere hat er auch in Filmen wie «Die Tribute von Panem» und «Precious» mitgewirkt. Kravitz ist Vater von Schauspielerin, Musikerin und Model Zoë Kravitz. Am 12. März 2024 erhielt der Multi-Instrumentalist einen Stern am begehrten Hollywood Walk of Fame.

SRF News: Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Album. Wofür steht denn «Blue Electric Lights»?

Lenny Kravitz: Es steht für Energie. Es ist Liebe, Geist und Menschlichkeit. Es ist quasi die Energie, die mich nährt.

Ich bin wie eine Antenne, die alles aufnimmt, was herumgeschickt wird.

Das Album klingt ein wenig wie ein «Best Of Lenny Kravitz Album», einfach ohne die Hits, die man schon kennt. War es Ihr Ziel, Ihre gesamte Karriere in ein einziges Album zu verpacken?

Nein. Ich habe mit dem gearbeitet, was mir gegeben wurde. Ich hatte eine unglaublich schöne Zeit, als ich dieses Album aufnahm und war extrem inspiriert. Es hat sehr Spass gemacht und ich habe viel Freude in dieses Album gesteckt. Ich liebe es. Die Lieder flogen irgendwo in der Atmosphäre herum und ich bin wie eine Antenne, die alles aufnimmt, was herumgeschickt wird. Dafür muss ich nichts tun, nur warten. Wenn eine Idee kommt, dann nutze ich mein Talent, um alles, was ich höre, zusammenzufügen. Ich arrangiere und produziere so meine Lieder.

Welches Lied wird der neue Hit?

Für mich sind es alles Hits, aber Menschen mögen unterschiedliche Dinge. Was ich nie versucht habe, ist, einen Hit zu schreiben. Doch, einmal. Das war, als wir das «Greatest Hits» Album gemacht haben. Ich hatte eine Vereinbarung, dass ich einen neuen Hit schreibe – so entstand das Lied «Again». Es war also ein Projekt, aber ansonsten wollte ich nie einen Hit landen.

Für mich persönlich ist das Lied «Human» bereits ein Hit. Mir gefallen die Kuhglocken und das Schlagzeug. Sind Kuhglocken unterbewertet?

Ja. Kuhglocken sind so ausdrucksstark und funky, man kann so vieles damit machen. Ich habe für dieses Lied extra meine besten Kuhglocken herausgesucht und mit den Tonaufnahmen den Rhythmus gemacht.

Walk of Fame in Hollywood

Sie haben diesen Frühling einen Stern auf dem «Hollywood Walk of Fame» erhalten, wo Ihre Tochter Zoë Kravitz eine lustige Rede hielt. Welche Bedeutung hat das für Sie?

Es ist eine unglaubliche Ehre und ich habe nie mit diesem Stern gerechnet. Diese Wertschätzung bedeutet mir sehr viel und der Stern gehört allen, die mit dabei waren und ein Teil meines Lebens sind. Die Rede meiner Tochter war unglaublich lustig. Aber sie sagt die Wahrheit – es ist immer am lustigsten, wenn die Geschichten auch tatsächlich stimmen.

Das Gespräch führte Joel Grolimund.

Gesichter und Geschichten, 24.5.2024, 18:35 Uhr

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