Drei Swiss Music Awards, ein Nummer-eins-Song in der Schweizer Hitparade, Platin-Auszeichnungen für ihre Alben und Singles: Pegasus, das war eine lange und stetige Erfolgsgeschichte. Und jetzt ist Schluss – zumindest in der Originalformation.
Ich habe den Namen Pegasus nie wirklich gemocht.
Seit mehr als 30 Jahren machten Sänger Noah Veraguth, Bassist Gabriel Spahni und Gitarrist Simon Spahr, aufgewachsen an derselben Strasse in Biel, gemeinsam Musik. 2003 gründeten sie zusammen mit Schlagzeuger Stefan Brønner die Band Pegasus. Ein Name, der hängen blieb, auch wenn Frontmann Noah Veraguth im Nachhinein nicht wirklich glücklich war über die Wahl.
Pegasus startet zum Höhenflug
Sie hätten in jungen Jahren einen Bandnamen gesucht, der in jeder Sprache einfach auszusprechen sei, nicht einfach ein englisches Wort, erklärt Sänger Noah Veraguth: «Dann haben wir Pegasus ausgewählt und sind nie mehr davon weggekommen. Aber ich habe den Namen nie wirklich gemocht. Er war für mich immer ein Echo aus dieser Jugendzeit.»
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Bild 1 von 7. 2008 – erste Erfolge. Da waren die Haare noch kurz und Noah Veraguth ohne Brille unterwegs. Pegasus spielen im Sommer 2008 auf dem Pilatus. Bildquelle: Keystone / Urs Flüeler.
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Bild 2 von 7. 2012 – der Look ist gefunden. Anzug, Fliege, Brille: Noah Veraguth hat seine optischen Markenzeichen definiert. Es ist die Phase der identisch voluminösen Band-Frisuren. Bildquelle: Photopress / Denis Emery.
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Bild 3 von 7. 2015 – das Jahr der Erfolge. 2015 gewinnt Pegasus den zweiten von insgesamt drei Swiss Music Awards. Der Song «I Take It All» wird als «Best Hit National» ausgezeichnet. Das zugehörige Album «Love & Gunfire» erreicht Platin-Status. Bildquelle: Keystone / Ennio Leanza.
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Bild 4 von 7. 2015 – in der Mitte der Gesellschaft. Dass Pegasus mittlerweile eine etablierte Grösse in der Schweizer Musiklandschaft ist, zeigt sich auch am Gewinn des Prix Walo in der Sparte «Pop/Rock». Bildquelle: Keystone/Ennio Leanza.
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Bild 5 von 7. 2019 – Pop im Bundeshaus. Zur Eröffnung der Session spielt Pegasus 2019 vor dem Ständerat. Bildquelle: Keystone / Alessandro Della Valle.
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Bild 6 von 7. 2023 – ein filmreifer Auftritt. Noah Veraguth tritt mit Pegaus am Schlussabend des Zurich Film Festival auf. Bildquelle: Keystone / Ennio Leanza.
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Bild 7 von 7. 2024 – was für ein Zirkus. 2024 geht Pegasus mit dem Circus Knie auf Tournee und spielt auf einer runden Bühne in der Manege. Während sie unterwegs sind, beschliessen zwei Bandmitglieder auszusteigen. Bildquelle: SRF.
Doch mit dem Namen startet die Band in eine beflügelte Karriere. 2010 gewinnt Pegasus den ersten Swiss Music Award als «Best Newcomer National». Zwei weitere folgen, 2013 und 2015 in der Kategorie «Best Hit National» für die Songs «Skyline» und «I Take It All». Ihre Alben und Singles erreichen Platin- und Gold-Status.
Das Ende kommt im Zirkus
2024 ein weiterer Ritterschlag: Pegasus spielt auf der Tournee des Circus Knie in der Manege. Doch das ist auch der Anfang vom Ende. Während sie unterwegs sind, beschliessen die Bandmitglieder, sich zu trennen. Der schmerzhafte Prozess wird im SRF-Dokfilm «Pegasus – eine Band macht Schluss» begleitet. Gabriel Spahni und Simon Spahr steigen aus. Noah Veraguth und Stefan Brønner wollen Pegasus weiterführen.
Wir hören auf einem Peak auf: Wir haben noch nie so viele Tickets verkauft, die Musik wird so viel gespielt wie fast nie zuvor. Es ist auch ein guter Moment, aufzuhören.
Und jetzt, eineinhalb Jahre später, spielte die Band ihr letztes Konzert in der Originalbesetzung, im Festsaal in Bern. Noah Veraguth hat gemischte Gefühle. Einerseits ist der Zeitpunkt für ihn der richtige: «Wir hören auf einem Peak auf: Wir haben noch nie so viele Tickets verkauft, die Musik wird so viel gespielt wie fast nie zuvor. Es ist auch ein guter Moment, aufzuhören.»
Eine ungewisse Zukunft
Gleichzeitig ist die Zukunft noch unklar. Zwar will Noah Veraguth Pegasus nach wie vor nicht ganz auflösen, sondern zusammen mit Stefan Brønner weiterleben lassen. Doch in welcher Form, ist noch nicht definiert. «Ich glaube nicht, dass es den anderen zwei gegenüber gerecht wäre, jetzt zu sagen: ‹Dann stellen wir halt jetzt zwei andere hin und machen weiter›», findet Noah Veraguth, «man muss sich auch Zeit nehmen und herausfinden, was sich richtig anfühlt».
Für mich würde es sich nicht richtig anfühlen, in drei Monaten ein neues Album anzukündigen.
Neue Musik will Noah Veraguth unter dem Namen Pegasus auf jeden Fall nicht so schnell veröffentlichen: «Für mich würde es sich nicht richtig anfühlen, wenn ich in drei Monaten sagen würde: ‹So, jetzt geht es ans neue Album.› Ich glaube nicht, dass das so schnell passieren wird.»